Seit dem 18. Jahrhundert gilt als gewiss, dass Musik eine Zeitkunst ist, die mit dem Raum nichts zu tun hat. Musikalische Komposition wird geradezu als Antipode der Raumkunst Architektur gesehen. Gleichzeitig häufen sich die Schriften, die Musik mit Architektur-Metaphern umschreiben beziehungsweise in der Architektur gefrorene Musik erkennen. Diese Sicherheit der Definition verliert sich im 20. Jahrhundert zunehmend. 'Man kann sagen, dass Musik in Zukunft Raum-Musik sein wird', stellt Stockhausen fest. Musik wird immer weniger als Zeitachse wahrgenommen, vielmehr reizt es Künstlerinnen und Künstler geradezu, die Künste zu entflechten, das Räumliche in die Musik zu bringen. Doch wie thematisieren Künstlerinnen und Künstler heute Raum und Musik in ihren Werken? Und wie verändert sich ein Raum durch akustische Signale? Wie verbindet die menschliche Psyche Musik und Raum in natürlicher oder künstlicher Umgebung? In welcher Beziehung stehen Raum und Musik im aussereuropäischen Raum und in der Geschichte des Abendlandes? Fragen, denen Künstlerinnen und Künstler sowie Ethnologen, Geografinnen, Akustiker, Philosophinnen, Architekten, Musikwissenschaftlerinnen und Psychologen während eines Symposiums im Kunstraum des KKL Luzern auf dem Papier und im Raum nachgegangen sind
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