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Nachdem seit kurzem der einschlägige Briefwechsel von Thomas Mann und Theodor W. Adorno vorliegt, geht es in Abels Untersuchung um dessen musikästhetischen Kern, um die in dem Roman Doktor Faustus gemeinsam vorgelegte Interpretation der Zwölftontechnik. Am Beispiel der Musik thematisiert der Roman die Situation und Krise der Kunst der Moderne. Nach dem Zerfall der traditionellen Darstellungssysteme, insbesondere der Auflösung der Dur-Moll-Tonalität, stellte sich nicht nur in der Musik die Frage nach neuen, Zusammenhang garantierenden Strukturen. Eine der kohärentesten war die Zwölftontechnik…mehr

Produktbeschreibung
Nachdem seit kurzem der einschlägige Briefwechsel von Thomas Mann und Theodor W. Adorno vorliegt, geht es in Abels Untersuchung um dessen musikästhetischen Kern, um die in dem Roman Doktor Faustus gemeinsam vorgelegte Interpretation der Zwölftontechnik. Am Beispiel der Musik thematisiert der Roman die Situation und Krise der Kunst der Moderne. Nach dem Zerfall der traditionellen Darstellungssysteme, insbesondere der Auflösung der Dur-Moll-Tonalität, stellte sich nicht nur in der Musik die Frage nach neuen, Zusammenhang garantierenden Strukturen. Eine der kohärentesten war die Zwölftontechnik Arnold Schönbergs. Sie wurde von Thomas Mann und Adorno als »System« totalitären Charakters interpretiert, während Schönberg die Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen als »Methode« verstanden wissen wollte, die nach Auflösung der traditionellen Tonalität musikalischen Zusammenhang etablieren sollte. Dies geschah vor allem mittels des Prinzips der entwickelnden Variation, das die Funktion hatte, die Substanz der Grundbestimmungen der traditionellen Musik zu bewahren, unter veränderten tonalen Bedingungen zu restituieren oder Äquivalente zu finden. Die Entwicklung der Variationstechnik seit Beethoven arbeitete auf das Reihenprinzip hin. Vor diesem Hintergrund geht es auch um eine Begriffsbestimmung des Spätstils Beethovens unter Rekurs auf die Beethoven-Fragmente Adornos.

Die in der Philosophie der neuen Musik vorgelegte Kritik war Anlaß der Kontroverse zwischen Schönberg und Thomas Mann. Diese Kontroverse beeinflußte die Rezeptionsgeschichte der Dodekaphonie maßgeblich. Insgesamt verdeutlicht die vorliegende Studie die Grundzüge einer Musikästhetik der Klassischen Moderne, die sich als paradigmatisch für die Kunst der Moderne erweist.