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Der Begriff «Musikalisches Denken» steht für den Versuch, Denkmöglichkeiten anhand von Musik zu erproben. Das Buch befasst sich schwerpunktmässig mit dem Zeitraum zwischen Boethius (um 500) und dem 15. Jahrhundert. Dieser Zeitraum wird im 20. Jahrhundert in der Musikgeschichte neu entdeckt und gelegentlich der Periode zwischen 1662 und 1879 als Gegenwelt gegenübergestellt. Im Vordergrund des Bandes stehen folgende Aspekte: die spezifische Reflexionsweise, die dem Begriff «Musik» in der Zeit zwischen Aristoteles und Leibniz eigen war; der musikalische Prozess als zeitliche Folge von Ordnung -…mehr

Produktbeschreibung
Der Begriff «Musikalisches Denken» steht für den Versuch, Denkmöglichkeiten anhand von Musik zu erproben. Das Buch befasst sich schwerpunktmässig mit dem Zeitraum zwischen Boethius (um 500) und dem 15. Jahrhundert. Dieser Zeitraum wird im 20. Jahrhundert in der Musikgeschichte neu entdeckt und gelegentlich der Periode zwischen 1662 und 1879 als Gegenwelt gegenübergestellt.
Im Vordergrund des Bandes stehen folgende Aspekte: die spezifische Reflexionsweise, die dem Begriff «Musik» in der Zeit zwischen Aristoteles und Leibniz eigen war; der musikalische Prozess als zeitliche Folge von Ordnung - Unordnung - Ordnung. Zudem werden verschiedene Denkmodelle vorgestellt. Die einen basieren auf dem Gegensatz abstrakt - konkret; andere beziehen sich auf situatives und operatives Denken. Das Buch ist interdisziplinär ausgerichtet und enthält einführende Materialien in die Neumenkunde sowie in die Modal- und Mensuralnotation.
Autorenporträt
Der Autor: Max Haas (*1943). Promotion 1970 mit einer Arbeit über byzantinische und slavische Notationen. Habilitation 1976/77 mit Untersuchungen zum Verhältnis zwischen Musiklehre und Scholastik im Mittelalter. 1982 a.o. Prof. an der Universität Basel. Gastdozent an der Bar Ilan-Universität, Tel Aviv (1989/90) und am Graduate Department der City University of New York (1995/96). Arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Basel.
Rezensionen
«Max Haas' Studie ist eine ausführliche, fundierte Untersuchung maßgeblicher Aspekte mittelalterlichen musikalischen Denkens, vor allem im Rahmen der lateinischen Gelehrsamkeit. Von der antiken Basis führt seine Betrachtung über die Vermittlung und Überlieferung bis hin in den Medienwechsel und dessen Begleiterscheinungen, wobei der Vergleich mit anderen Traditionen dem Ganzen eine zusätzliche Dimension verleiht. Dem Anspruch der Interdisziplinarität wird die Arbeit dabei mehr als gerecht.» (Kieran R. M. Tsitsiklis, www.theaterforschung.de) «This book will appeal to anyone interested in exploring the possibilities opened up by reflecting on the network of connections between different disciplines. It is a complex work, but a stimulating one in many senses.» (Susana Zapke, Plainsong and Medieval Music)