Anliegen dieses Buches ist es, einen Überblick zu geben über musikdidaktische Konzeptionen in Deutschland seit 1945. Dazu gibt es bereits eine große Anzahl an Veröffentlichungen. Alle bisher vorliegenden Darstellungen beinhalten umgrenzte Gebiete, Einzelkonzeptionen oder deren Bündelung, stellen aber keine umfassende Systematisierung dar. Nun wird es niemals möglich sein, Vollständigkeit auf diesem Gebiet zu erreichen, deshalb bezieht sich die Autorin auf eine optimale Auswahl, die sich aus einer umfangreichen Fachdiskussion ergab. Eine wichtige Aufgabe wird darin gesehen, die Quellen der Konzeptionen zu verdeutlichen und auf die Ursachen ihrer Entstehung einzugehen. Die umfangreiche Kritik der jeweiligen Konzeptionen in der Fachliteratur wird zusammengetragen und kommentiert. Dabei werden auch einzelne Aspekte wie „Wissenschaftlichkeit“, „Interpretation“, „Wahrnehmungserziehung“ oder „Hermeneutik“ berücksichtigt. Es soll versucht werden, die Konzeptionen in ein übergreifendes Raster zu bringen. Dabei bietet sich z. B. die von Dieter Zimmerschied vorgenommene Einteilung in „offene“ und „geschlossene“ Konzeptionen an. Eine andere Möglichkeit liegt in der unterschiedlichen Orientierung der Konzepte entweder auf das Subjekt oder das Objekt des Musikunterrichts. Auch eine Unterteilung in stoff- oder prozeßorientierte Konzeptionen oder die Dualität von materialer und formaler Didaktik (Werner Jank) wird dabei von Interesse sein.