Seit dem 19. Jahrhundert sind Musikfestivals und Musikfeste ein wesentlicher Bestandteil europäischer Musikkultur. Sie ermöglichten die Demonstration bürgerlichen Selbst- und Bildungsbewusstseins ebenso wie regionale und nationale Identitätsstiftung. Zugleich beflügelten sie zentrale musikalische Gattungen wie Symphonie und Oratorium. Dieser Band gewährt - mit seinem Fokus auf den Musikfesten des Ostseeraums im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert - erstmals einen grundlegenden Einblick in dieses nicht nur aus (musik-)historischer Perspektive bedeutende Thema. Im Zentrum stehen die zeitlich und regional unterschiedlichen Ausprägungen der Musikfestidee, gesellschaftliche Intentionen und Funktionen, organisatorische Strukturen und die Inszenierung der Feste.