Aus dem Vorwort von Anno Mungen: »Es ist ein Jahr her, dass wir im Kutschenhaus des Thurnauer Schlosses die Amtsübergabe der Leitung des Forschungsinstituts für Musiktheater gefeiert haben. Als ich damals meinen Gruß an die Festgesellschaft richtete, wusste ich bereits, dass die nächste Feierlichkeit bald anstehen würde. Nun ist es soweit: ›30 Jahre FIMT‹ betrifft ganz wesentlich auch den Ort, an dem die Festlichkeiten in den neu renovierten Räumlichkeiten stattfinden. Denn das Institut, das schon 1976 gegründet wurde, zog erst im Jahr 1977 in das Thurnauer Schloss ein. Genau genommen feiern wir also ›30 Jahre FIMT‹ im Schloss Thurnau. Dieses Jubiläum begehen wir mit einem Festakt, einer Ringvorlesung, einer Konferenz mit Konzert sowie der erstmaligen Vergabe des Thurnauer Preises für Musiktheaterwissenschaft. Dabei ist die Zahl 30 bei der Vorbereitung des Jubiläums so etwas wie eine Richtschnur geworden. So enthält diese Publikation 30 Fragen an 30 Musiktheaterbegeisterte aus unserem näheren Umfeld, oder die direkt mit dem FIMT oder der Universität verbunden sind, aber auch aus dem Politik-, Kunst- und Kulturbetrieb kommen. Wir wollten bei dieser Umfrage auch wissen, wie man sich die Situation um das Musiktheater in 30 Jahren vorstellt, also im Jahr 2037. Obwohl solche Zahlenspiele etwas Zufälliges mit sich bringen, erfüllen sie doch eine wichtige Funktion. Ein Jubiläum wie ›30 Jahre FIMT‹ soll uns helfen, Vorstellungen zu formulieren, genau hinzuschauen, wie und wo, was möglich ist. Solche Vorstellungen spiegeln sich in ganz unterschiedlicher Weise in den Beiträgen zu dieser Publikation wider. Arnold Jacobshagen setzt sich mit der Rolle der Musiktheaterwissenschaft im Kunst- und Kulturbetrieb auseinander, ich selbst reflektiere den viel gebrauchten Begriff des Musiktheaters in Bezug auf seine Zukunft, auch im Hinblick auf zukünftige Fragen, mit denen sich das FIMT auseinandersetzen wird. Einen Rückblick auf die Vorstellungen, die seit der Gründung des FIMT vor 30 Jahren formuliert wurden, bietet die von Rainer Franke zusammengestellte Chronik. In der persönlich erzählten Schlossgeschichte von Mechthild von Künßberg lässt sich die bewegte Geschichte, die die Heimstatt des FIMT vor seinem Einzug erleben konnte, bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen.« Weitere Informationen unter www.editionargus.de