Feministische Wissenschaft war von Anfang an Kritik: an patriarchalen Machtverhältnissen und an Wissensordnungen, die diese produzieren und reproduzieren. Das gilt auch für die feministische Musikwissenschaft und für musikwissenschaftliche Frauen- und Genderforschung. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Fachgruppe Frauen- und Genderforschung in der Gesellschaft für Musikforschung reflektiert dieser Band den Begriff der Kritik: Wie kann Musik als politisches Handeln kritisch sein? Wie üben wir als Musikwissenschaftler_innen Kritik? Wie bleibt der kritische Impuls erhalten - in Anbetracht von Vereinnahmungstendenzen, 'Backlashes' und unübersichtlichen und komplexen Verhältnissen? Wie funktioniert ein intersektionaler Feminismus bezogen auf Musik? Geht Gender in der Diversität unter oder ist kritische Diversitätsforschung eine gute Verbündete? Wie streiten wir feministisch, wenn uns 'die Frau' als politisches Subjekt in non-binären Visionen verloren zu gehen scheint? Wie viele kritische Feminismen gibt es überhaupt? Diese und viele weitere Fragen werden in diesem Band diskutiert: zwischen den Generationen - der Pionier_innen und jungen Forscher_innen - zwischen den (musikwissenschaftlichen) Disziplinen (und über diese hinaus) und auch zwischen Theorie und Praxis.
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