Jungen aus türkischen und arabischen Familien brechen öfter die Schule ab, werden häufiger arbeitslos und gewalttätig. Zudem sind sie oft anfällig für religiöse oder nationalistische Radikalisierung. Ist das alles mit dem Bildungsniveau der Eltern und gesellschaftlicher Ausgrenzung zu erklären? Dem Erziehungswissenschaftler Ahmet Toprak zufolge gründet das Problem der neuen Bildungsverlierer nicht nur in einer verfehlten Integrationspolitik. Ausgehend von seiner Forschung, seinen Erfahrungen als Sozialarbeiter und seiner eigenen Biographie belegt er, dass der gesellschaftliche Misserfolg der Jungen in erster Linie an der Erziehung im Elternhaus liegt. Analytisch stark und unterstützt mit Fallbeispielen zeigt Toprak die Gründe und macht unmissverständlich klar, was sich ändern muss, damit Integration funktionieren kann.
"Der Erziehungswissenschaftler Ahmet Toprak argumentiert nicht nur mit Ergebnissen seiner Forschungsarbeit. Er zieht auch zahlreiche Fallbeispiele heran, seine Erfahrungen als Sozialarbeiter und auch eigene biografische Erlebnisse. Eigentlich ungewöhnlich für einen Wissenschaftler. Aber dafür macht es das Sachbuch "Muslimisch - Männlich - Desintegriert" interessanter und authentischer. Toprak benennt die sozialen Probleme, die mit Kultur und Religion der muslimischen Bevölkerung verbunden seien. Er macht es sachlich und ohne anzuklagen und fordert, dass muslimische Jungen besser gefördert werden. Auch damit sie nicht anfällig werden für radikale Botschaften." Levent Aktoprak DLF 20200107