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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Erfurt (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Für viele Deutsche waren die marokkanischen Soldaten, die nach dem Ersten Weltkrieg im Rheinland stationiert wurden, die ersten Araber, die sie in ihrem Leben sahen, und als im Zweiten Weltkrieg afroamerikanische Soldaten der amerikanischen Streitkräfte durch Deutschlands Straßen fuhren, war auch das für die meisten Deutschen das erste Mal in…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Erfurt (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Für viele Deutsche waren die marokkanischen Soldaten, die nach dem Ersten Weltkrieg im Rheinland stationiert wurden, die ersten Araber, die sie in ihrem Leben sahen, und als im Zweiten Weltkrieg afroamerikanische Soldaten der amerikanischen Streitkräfte durch Deutschlands Straßen fuhren, war auch das für die meisten Deutschen das erste Mal in ihrem Leben, dass sie schwarze Menschen aus nächster Nähe sahen. Die Konzentration auf muslimische Kombattanten und Kriegsgefangene in dieser Arbeit soll deren Einfluss nicht überzeichnen - sie waren eine Randerscheinung, von einem Teil der Öffentlichkeit wahrgenommen und "exotisch". Angesichts der insgesamt circa 2,5 Millionen Kriegsgefangenen in Deutschland fielen sie mit einer Zahl von ungefähr 16.000 kaum ins Gewicht. Dennoch, sie begründeten durch ihre Teilnahme am Krieg den Beginn des 20. Jahrhunderts teilweise mit, in welchem Kriege globaler wurden, Europa seine absolute Hegemonie einbüßte und rassistisches Gedankengut in seiner Wirkung noch einen grausamen Höhepunkt erreichen sollte. Gregory Martin äußerte sich in ähnlicher Weise: "Im Rückblick leitete der Erste Weltkrieg nach der fast ausschließlichen Bewegung europäischer Händler, Soldaten und Siedler von Europa in überseeische Länder die heutige Epoche der Einwanderung aus den Kolonien und ehemaligen Kolonien nach Europa ein. Das Auftauchen der kolonialen Soldaten löste vielseitige Reaktionen und mitunter auch Widerstand aus und stellte eine erste Phase der sich über mehrere Generationen erstreckenden Wandlung Europas im 20. Jahrhundert zu einer multikulturellen Gesellschaft dar." Ob zwischen den statistisch kaum nennenswerten Migrationsbewegungen nach Europa zur Zeit des Ersten Weltkrieges und der großen Einwanderungswelle ab den 1960er Jahren ein kausaler Zusammenhang besteht, darf bezweifelt werden, insofern möchte ich dem Terminus "erste Phase" widersprechen. Wahr ist aber, dass die kolonialen Truppenkontingente auf den europäischen Schlachtfeldern und die mit ihnen verbundene Propaganda erstmals einer breiteren Öffentlichkeit das Thema "fremde Kulturen" konkret vor Augen führten und dazu beitrugen, dass sich das Bild der "Fremdrassigen" nun nicht mehr ausschließlich aus populären Reiseberichten und Märchen aus Tausendundeiner Nacht speiste.
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