B Wie führe ich Kinder behutsam an das Thema Tod? S Sterben und Tod - ein Thema, das Kinder stark beschäftigt und existentiell bedrückt. Welchen Beitrag kann religiöse Erziehung zur Bewältigung und zum Verständnis leisten? Im Alltag des Kindergartens bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Kinder behutsam an dieses schwierige Thema heranzuführen: - durch das Erzählen von biblischen Geschichten und Märchen, in denen von Abschied und Tod die Rede ist; - mit Festen, die an Abschied und Neuanfang erinnern - anhand von Ritualen, die den Umgang mit dem Unbegreiflichen erleichtern - durch Zeiten der Stille, in denen die Kinder ihre Erlebnisse verarbeiten können. Der dritte Themenband der Reihe Kinder brauchen Hoffnung bietet in bewährter Form Anregungen und Impulse. Weitere wichtige Hilfen für die Praxis: die Gestaltung von zwei Elternabenden sowie eine kommentierte Liste mit Bilderbüchern zum Thema. Für Eigenarbeit, für Aus- und Fortbildung. Für die gesamte Arbeit in Einrichtungen für Kinder unter besonderer Berücksichtigung religionspädagogischer Aspekte. Für kirchliche und kommunale Einrichtungen geeignet.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.09.1999Hoffnungsbilder
Für viele Kinder ist der Kindergarten der einzige Ort, an dem sie etwas von Gott hören. Dennoch oder gerade deswegen ist die Diskussion um die Werteerziehung aktuell geblieben. An ihr beteiligt sich auf anregende Weise ein neues Buch über die Religion im Alltag des Kindergartens. Es geht nicht um richtig oder falsch, um Glaube oder Unglaube, sondern um die Einbettung kindlicher Erfahrungen und eben auch spiritueller kindlicher Erlebnismöglichkeiten in den Alltag. Die Themen der Beiträge reichen von Fragen zu Raum und Zeit über Beziehungen, Körper und Sinne hin zu Erzählen und Spiel. Dahinter verbirgt sich keine schnelle, alles nivellierende Säkularisierung. Der Zugriff auf diese realen Dimensionen provoziert geradezu Fragen nach dem Woher, Wohin und Wozu.
Dieses Changieren zwischen Welthaltigkeit und Transzendenz wiederholt sich und setzt sich fort - und das macht den wesentlichen Reiz aus - in den Fotografien Gabriele Lorenzers. Sie umspielt etwa die Raum-Dimension in einer Weise, die deutlich macht, dass es mehr als eine Raumvorstellung geben kann. Nämlich nicht nur den genormten Raum mit festgelegten Maßen, sondern auch den Spielraum. Zur Dimension "Beziehungen" stellt sie dem Betrachter eine drei Generationen umfassende Tischgesellschaft vor, die sich sichtlich amüsiert. Zum Themenfeld Gemeinde und Gemeinwesen präsentiert sie uns keine Kirchengemeinde, sondern eine Theaterszene mit Bühne und Zuschauern. Gespielt wird "Dornröschen". So wird deutlich: Räume, in denen Kinder sich bewegen, auch Kirchen- oder Kindergartenräume, sind immer inszenierte Räume. Dem kommen die Foto-Inszenierungen in besonderer Weise nahe. Jeder Aspekt erfährt eine neue Wendung und wird durch die Fotografien weitläufig oder näher umspielt.
WINFRED KAMINSKI
Ch.Th. Scheilke, Fr. Schweitzer (Hrsg. )/ Gabriele Lorenzer (Fotografien): "Kinder brauchen Hoffnung. Religion im Alltag des Kindergartens". Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1999. 168 S., geb., 29,80 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für viele Kinder ist der Kindergarten der einzige Ort, an dem sie etwas von Gott hören. Dennoch oder gerade deswegen ist die Diskussion um die Werteerziehung aktuell geblieben. An ihr beteiligt sich auf anregende Weise ein neues Buch über die Religion im Alltag des Kindergartens. Es geht nicht um richtig oder falsch, um Glaube oder Unglaube, sondern um die Einbettung kindlicher Erfahrungen und eben auch spiritueller kindlicher Erlebnismöglichkeiten in den Alltag. Die Themen der Beiträge reichen von Fragen zu Raum und Zeit über Beziehungen, Körper und Sinne hin zu Erzählen und Spiel. Dahinter verbirgt sich keine schnelle, alles nivellierende Säkularisierung. Der Zugriff auf diese realen Dimensionen provoziert geradezu Fragen nach dem Woher, Wohin und Wozu.
Dieses Changieren zwischen Welthaltigkeit und Transzendenz wiederholt sich und setzt sich fort - und das macht den wesentlichen Reiz aus - in den Fotografien Gabriele Lorenzers. Sie umspielt etwa die Raum-Dimension in einer Weise, die deutlich macht, dass es mehr als eine Raumvorstellung geben kann. Nämlich nicht nur den genormten Raum mit festgelegten Maßen, sondern auch den Spielraum. Zur Dimension "Beziehungen" stellt sie dem Betrachter eine drei Generationen umfassende Tischgesellschaft vor, die sich sichtlich amüsiert. Zum Themenfeld Gemeinde und Gemeinwesen präsentiert sie uns keine Kirchengemeinde, sondern eine Theaterszene mit Bühne und Zuschauern. Gespielt wird "Dornröschen". So wird deutlich: Räume, in denen Kinder sich bewegen, auch Kirchen- oder Kindergartenräume, sind immer inszenierte Räume. Dem kommen die Foto-Inszenierungen in besonderer Weise nahe. Jeder Aspekt erfährt eine neue Wendung und wird durch die Fotografien weitläufig oder näher umspielt.
WINFRED KAMINSKI
Ch.Th. Scheilke, Fr. Schweitzer (Hrsg. )/ Gabriele Lorenzer (Fotografien): "Kinder brauchen Hoffnung. Religion im Alltag des Kindergartens". Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1999. 168 S., geb., 29,80 DM.
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