Die Auseinandersetzung mit dem Stofflichen, neuen Textilien und Trägermaterialien begeistert aktuell Künstler:innen unterschiedlicher Generationen und Herkunft. Vorhänge, Tapeten und Teppiche werden als Bildträger zeitgenössischer Darstellungen wiederentdeckt. Stoffe und ihre Musterungen sind oft auch kulturelle Identitätssymbole. Im Kontext von Massenproduktion von Textilien und ökologischer Nachhaltigkeit eröffnet künstlerische Materialforschung neue Sichtweisen und Möglichkeiten. Mit Stoffen, textilem Dekor und Kleidung lassen sich Geschichten sowie Hintergründe historischer, bildlicher und globaler Zusammenhänge neu erzählen. Dabei steht der Wiederentdeckung traditioneller Techniken die Begeisterung für neue digitale Technologien gegenüber: Digitale Technologie steuert die Webstühle in der heutigen Zeit oder spinnt die Fäden in eine erweiterte Realität. Die Ausstellung zeigt farbmächtige Arbeiten, haptische Stoffe und raumgreifende Installationen und stellt unterschiedliche Positionen von international renommierten Künstler:innen in einen Dialog, die sich explizit mit textilen Materialien beschäftigen und zugleich deren gesellschaftspolitische Bedeutung erkunden. Die Ausstellung möchte zeigen, wie facettenreich Popkulturelles, (Post-)Feministisches und Tagespolitisches mit textilen Materialien aktuell ihren Ausdruck finden. Mit Arbeiten von Nevin Aladağ Alexandra Bircken Tim Berresheim Shannon Bool Edith Dekyndt Parastou Forouhar Kyungah Ham Tobias Hantmann Erika Hock Magdalena Kita Helen Mirra Laure Prouvost Yelena Popova Sara Sizer Oliver Sieber Heidi Specker Roland Stratmann Rosemarie Trockel Kunstsammlungen Chemnitz, Kuratorin Dr. Sabine Maria Schmidt Kunstmuseum Ravensburg, Kuratorin Kristina Groß