Textmuster und Textsorten sind historisch gewachsene Einheiten der kommunikativen Praxis einer Gemeinschaft. Das Inventar typischer Formen der Kommunikation wird durch unterschiedliche Faktoren bestimmt, etwa durch sich ändernde Interaktionsbedürfnisse einer Gesellschaft, durch technologische Innovationen oder durch variierende mediale Kontexte. Dadurch unterliegen kommunikative Praktiken einem steten Wandelprozess und spiegeln ihn gleichzeitig. Einen Schwerpunkt bilden dabei Fragen nach Charakteristik, Entstehung, Leistung und Veränderung von Textmustern und Textsorten. Die Beiträge des vorliegenden Bandes widmen sich verschiedenen aktuellen Themen der diachronen Text(sorten)linguistik: der Typologisierung, der Erklärung von Entwicklungen, der Beschreibung von Phänomenen wie Vermischtheit, Vernetztheit, Nichtabgeschlossenheit und Offenheit sowie den unterschiedlichen Arten der Umgestaltung von bestehenden Formen hin zu neuen Ausprägungen. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu aktuellen Fragen der diachron ausgerichteten Textsortenlinguistik und zu verschiedenen Wandelprozessen der jüngeren Sprachgebrauchsgeschichte.
«Der vorliegende Sammelband zeichnet in mosaikartigen Beiträgen das gegenwärtige Bild der diachronen Textsortenlinguistik anhand ausgewählter aktueller Forschungsergebnisse der germanistischen Linguistik und Medienlinguistik. Sowohl die theoretischen Ausführungen zu Textsortenveränderungen und ihrer Dokumentation als auch die praktischen Textanalysen sind mit Systematik und Akribie zusammengestellt. [...] Den Herausgebern ist es folglich sehr gut gelungen, eine Bestandsaufnahme zum Thema 'Muster- und Sortenwandel' vorzunehmen.» (Ines-Andrea Busch-Lauer, Fachsprache November 2014)