Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,00, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll der Song als ein Mittel zur Verfremdung betrachtet werden, denn Verfremdung ist in der Tat die Grundstruktur von Bertolt Brechts Dichtung. Diese Erkenntnis von Reinhold Grimm wird auch dadurch bekräftigt, dass das von Brecht entworfene und verwendete Epische Theater als Theater der Verfremdung definiert ist. Helmut Jendreiek betrachtet das marxistische Programm der klassenkämpferischen Weltveränderung als gedankliches Fundament des Epischen Theaters, wobei Brecht seiner Ansicht nach durch die Technik der Verfremdung den Nachweis erbringt, dass Veränderung notwendig und möglich ist. Ziel dieses Effekts der Verfremdung von Figuren und Vorgängen ist dabei die Aufhebung jeder Selbstverständlichkeit. Das Vertraute soll neu, fremd und fragwürdig erscheinen. Die dadurch verhinderte Einfühlung in die Figuren soll
den Zuschauer aus seiner passiven Haltung lösen und zu gesellschaftspolitischer Bewusstheit und Aktionsbereitschaft führen.
Als Mittel zur Verfremdung verwendet Brecht im Stück Mutter Courage und ihre Kinder (wie auch in den meisten anderen Dramen) unter anderem ein vorwiegend atektonisches Aufbauprinzip mit betonter Nebenordnung, eine Einleitung der einzelnen Szenen durch projizierte Titel, Umwertungen der Sprache und vor allem Songs. Da eine umfassende Darstellung aller aufgezählten Möglichkeiten sowohl den zeitlichen als auch den räumlichen Rahmen sprengen würden, soll eine Analyse in dieser Arbeit auf die Lieder beschränkt bleiben.
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den Zuschauer aus seiner passiven Haltung lösen und zu gesellschaftspolitischer Bewusstheit und Aktionsbereitschaft führen.
Als Mittel zur Verfremdung verwendet Brecht im Stück Mutter Courage und ihre Kinder (wie auch in den meisten anderen Dramen) unter anderem ein vorwiegend atektonisches Aufbauprinzip mit betonter Nebenordnung, eine Einleitung der einzelnen Szenen durch projizierte Titel, Umwertungen der Sprache und vor allem Songs. Da eine umfassende Darstellung aller aufgezählten Möglichkeiten sowohl den zeitlichen als auch den räumlichen Rahmen sprengen würden, soll eine Analyse in dieser Arbeit auf die Lieder beschränkt bleiben.
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