Bewegende Autobiografie einer starken Frau
Das autobiografische Werk von Marion Decker (MarieOn) setzt sich zusammen aus einzelnen Kapiteln, in denen schlaglichtartig Ereignisse aus ihrem Leben geschildert werden. Nicht immer in chronologischer Reihenfolge, entsteht so allmählich aus dem
„Flickenteppich“ an Episoden ein Gesamtbild, das den bewegenden Lebenslauf der Autorin schildert. Das Buch ist…mehrBewegende Autobiografie einer starken Frau
Das autobiografische Werk von Marion Decker (MarieOn) setzt sich zusammen aus einzelnen Kapiteln, in denen schlaglichtartig Ereignisse aus ihrem Leben geschildert werden. Nicht immer in chronologischer Reihenfolge, entsteht so allmählich aus dem „Flickenteppich“ an Episoden ein Gesamtbild, das den bewegenden Lebenslauf der Autorin schildert. Das Buch ist in sachlich-beschreibendem Stil geschrieben und nicht von Larmoyanz geprägt, wodurch ein hohes Maß an Klarheit, Direktheit und Authentizität entsteht.
Die Anfänge in der Kindheit von MarieOn waren mehr als schwierig – geprägt von Gewalt, Demütigung, Vernachlässigung und leider viel zu wenig Liebe und Geborgenheit. Wenig verwunderlich, dass im Verlauf von Jugend und jungem Erwachsenendasein die Dinge problematischer werden: Schwierigkeiten in der Schule, Flucht in Alkohol, Drogen, prekäre Wohnverhältnisse nach Verlassen des Elternhauses, Armut und problembehaftetes soziales Umfeld. Doch trotz dieser Widrigkeiten schafft MarieOn es mit der Zeit, ihrem Leben eine positive Wendung zu geben und Chancen zu nutzen. Sowohl menschliche Beziehungen als auch abgeschlossene Ausbildungen und daran anschließende berufliche Tätigkeiten werden ihr möglich. Eine Entwicklung, die alles andere als selbstverständlich ist auf dem Hintergrund ihrer Biografie.
Bemerkenswert ist, dass die Autorin nicht in eine bemitleidenswerte Opferrolle verfällt, sondern immer wieder mutig ihr Leben in die Hand nimmt und Rückschlägen trotzt. Dieser positive Lebenswille sowie Widerstandsfähigkeit und Mut prägen dieses Buch und machen es so lesenswert.
Man könnte diese Autobiografie auch „erzählerische Selbsttherapie“ nennen. Ein Mittel für MarieOn, sich mit ihrem schicksalhaften Leben im wahrsten Sinne des Wortes auseinanderzusetzen und letztlich zu akzeptieren, dass all das Teil ihres Lebens ist, jedoch einer Vergangenheit angehört, der sie entwachsen ist. „Ich brauchte Zeit, meine Vergangenheit als das zu sehen, was sie ist. Eine bunte Sammlung an Ereignissen, die nicht mehr zu ändern sind. Und nun bin ich am Ende meiner Entfaltung angelangt.“