Diese Arbeit entstand mit dem Ziel zu analysieren, welche enunziativen Strategien die (Un-)Unterscheidung zwischen portugiesischer Sprache und Muttersprache in der Erstausbildung von Portugiesischlehrern ausmachen. Wir gehen von der Annahme aus, dass die Verbreitung des Begriffs "Muttersprache" mit den Diskussionen zu tun hat, die in Brasilien ab 1970 an Stärke gewannen, ein Anlass, bei dem die Demokratisierung des Zugangs zur Bildung, die Aufnahme der Linguistik in den Lehrplan der Sprachkurse, der Kampf gegen sprachliche Vorurteile und die Diskussionen über das Lehren oder Nicht-Lehren von Grammatik dazu beitrugen, die bis dahin herrschende monolithische Auffassung von Sprache in Frage zu stellen. Um eine solche Analyse durchzuführen, war es notwendig, drei Bereiche auszuwählen, die die Konstruktion des Konzepts der "Muttersprache" direkt beeinflussen: den offiziellen, den akademischen und den methodologischen. Auf diese Weise war es möglich, durch die Verknüpfung von offiziellen Dokumenten und Konzepten aus linguistischen Studien, die im pädagogischen Kontext zirkulierten, einen Blick darauf zu werfen, was im Kontext der Lehrerausbildung zur "Muttersprache" werden würde. Die vorliegende Veröffentlichung ist eine Gelegenheit, unsere Anliegen mit Lehrern und Lehrerausbildern zu teilen.