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Im Jahr 1937, am Höhepunkt des Kirchenkampfes, stellte die gebürtige Lessauerin Margarete Schilling ihr evangelisches Marterl auf der Bocksleite über Weidenberg auf. Es formuliert den Widerspruch vieler Christen gegen Hitlers gewaltbereite Selbstvergottung. Bei der Auswahl der aussagekräftigen Bibelsprüche half seinerzeit beliebte Pfarrer Georg Redenbacher, der in Weidenberg von 1919-1949 amtierte. Im Projekt "Myrten für Dornen" kommt die sperrige allgemeine Zeitgeschichte dieser dunklen Jahre in packender Nahaufnahme exemplarisch zur Sprache. Das bewegende und wohl weltweit einzigartige…mehr

Produktbeschreibung
Im Jahr 1937, am Höhepunkt des Kirchenkampfes, stellte die gebürtige Lessauerin Margarete Schilling ihr evangelisches Marterl auf der Bocksleite über Weidenberg auf. Es formuliert den Widerspruch vieler Christen gegen Hitlers gewaltbereite Selbstvergottung. Bei der Auswahl der aussagekräftigen Bibelsprüche half seinerzeit beliebte Pfarrer Georg Redenbacher, der in Weidenberg von 1919-1949 amtierte. Im Projekt "Myrten für Dornen" kommt die sperrige allgemeine Zeitgeschichte dieser dunklen Jahre in packender Nahaufnahme exemplarisch zur Sprache. Das bewegende und wohl weltweit einzigartige Zeichen des "kleinen Widerstandes von unten" im Dritten Reich wird zum Ausgangspunkt einer spannenden Zeitreise in die bislang kaum erforschte jüngere Geschichte des oberfränkischen Marktortes Weidenberg. Diese zweite Folge (368 S., 259 Abb., davon viele farbig) des sorgfältig recherchierten Geschichtsprojektes schildert den Werdegang von Pfarrer Redenbacher, der noch vom letzten Bayerischen König ins Amt gerufen wurde, und beleuchtet die vorausgehende Sozial- und Kulturgeschichte des Marktortes. Das Weidenberger Leben war noch in Redenbachers Zeit von verbreiteter Armut geprägt. Den Kontrast dazu bildet die imposante Markgrafenkirche auf dem Gurtstein und ihre spannende Baugeschichte, die in den aussagekräftigen Epitaphien greifbar wird. Ihre Pfarrer haben stets an allen Freuden und Nöten der Bevölkerung Anteil genommen. Als charaktervoller Seelsorger und Vorsitzender des wirkungsstarken Verschönerungsvereins ist auch Pfarrer Redenbacher damals bestrebt, die Gemeinde geistlich, kulturell und sozial voranzubringen.
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Autorenporträt
Der Autor Jürgen Joachim Taegert, geboren im Kriegsjahr 1941, ist evangelischer Pfarrer im Ruhestand und Verfasser zahlreicher Publikationen, die sich in bewusst ökumenischer Perspektive mit der Verbindung von Geschichte, Kultur, Landschaft und menschlichem Geschick befassen und das Schweigen zwischen den Generationen aufbrechen wollen. Die durchgängig verwendete Methode ist die "Geschichtsaneignung von unten", die der möglichst sachlichen und nachvollziehbaren Darstellung des einzelnen Lebensschicksals Vorrang einräumt vor einer allgemeinen Zeitanalyse. Die gründlich recherchierten Lebensbilder der vorgestellten Personen werden dabei stets im Kontext der jeweiligen Zeitgeschichte betrachtet. Die Hitlerzeit widersetzt sich ja bis heute jeder Einordnung in den "normalen" Gang von Geschichte und wird vielerorts immer noch tabuisiert. Mit dem vorliegenden Projekt "Myrten für Dornen" setzt der Verfasser seine Arbeiten zur Erforschung der sperrigen Zeit fort. Dieses auf sechs Folgen angelegte Geschichtsprojekt hat seinen historischen Schwerpunkt in der Beschreibung der ereignisreichen 30 Jahre von 1919-1949, in denen Pfarrer Georg Redenbacher in Weidenberg wirkte, greift aber bei der Betrachtung der geschichtlichen und soziokulturellen Entwicklungslinien weit darüber hinaus und zurück bis in die Anfangszeit der Weidenberger Kirchen und früheren Lebensverhältnisse. Das Projekt dazu beitragen, die blinden Stellen der Geschichtsbetrachtung für den Bereich der Marktgemeinde Weidenberg aufzuhellen. Eine konkrete Ergänzung zu diesem Projekt ist 2009 im gleichen Verlag erschienene Buch "Wo König und Herzog einfache Leute sind - Spurensuche Frankenpfalz" desselben Verfassers, das wichtige und lesenswerte Abschnitte über die Weidenberger Geschichte enthält (ISBN 978-3-9371-1788-1).