Der Philosoph und Dichter Walter Warnach (1910-2000) und Carl Schmitt standen ab den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts in regem gedanklichen Austausch. Für beide zentral war ein Problem, das sich auf die Formel "Mysterium Wirklichkeit" bringen läßt: das Wissen um die "Einmaligkeit der geschichtlichen Wahrheit" (Schmitt) oder um die "völlige Unverfügbarkeit des Wirklichen als Wirklichen" (Warnach). Die begriffliche und personale Konstellation, in die dieses Problem gehört, ist für Carl Schmitt bereits weitestgehend erforscht, Walter Warnach jedoch blieb unbekannt, obwohl er eine gewisse vermittelnde Rolle darin spielte. Zu seinen Freunden und Gesprächspartnern gehörten unter anderen Heinrich Böll und Joseph Beuys. Das verdeckte Gemeinsame dieser Konstellation ist - so das Ergebnis der Arbeit - ein Begriff von Wirklichkeit, der über die lateinische "actualitas" und den Terminus der "actio" in der katholischen Liturgie auf den realen Vollzug eines Selbstopfers zurückverweist. Die geforderte Hingabe an diesen Vollzug, diese "Hinwendung zur Wirklichkeit" korrespondiert mit der "Aktion" bei Joseph Beuys, dem Weg von der Kunst ins Leben.
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