Spiritualität und Mystik können den Menschen in Zeiten der Krisen, Notlagen, Herausforderungen und Unruhen die benötigte Lebenskraft, Mut und Sinn verleihen, indem sie unserem Sein und Handeln eine substanzielle Umwertung und Reorientierung geben. Doch wie genau verhält sich Mystik zum Problem der Unruhe des Menschen? Kann Mystik im Sinne einer gelebten Spiritualität und einer persönlichen Erfahrung der Transzendenz als ein nachhaltiges Mittel für die Überwindung der Unruhe dienen? Inwiefern können mystisch-spirituelle Lehren, Praktiken und Läuterungsmethoden für die Kultivierung der Seelenruhe nützlich werden? Was können wir heute im 21. Jahrhundert von den großen Mystikerinnen und Mystikern der Vergangenheit lernen und für die Bewältigung - oder vielleicht Erzeugung - unserer eigenen (positiven) Unruhen (über)nehmen? Diesen und vielen anderen Fragen widmet sich der vorliegende Sammelband, in dem sieben renommierte ExpertInnen die Frage nach der Beziehung der Mystik und Spiritualität zur Unruhe aus ihren jeweiligen Forschungsperspektiven kritisch darstellen und exemplarisch veranschaulichen. Das Verhältnis zwischen Mystik und Unruhe wird somit hier zum ersten Mal multiperspektivisch, interdisziplinär und systematisch beleuchtet. Dieses Buch stellt schließlich auch einen Versuch dar, mystische Traditionen und traditionelle Spiritualität stärker in den akademisch-wissenschaftlichen Diskurs zu rücken.
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