Die Studie versucht, die versteckende literarische Technik Theodor Fontanes mit den Kategorien des Subtextes zu beschreiben. Ein solcher Begriff macht die verrätselte Sinnschichtenstruktur seiner Erzählwerke modellhaft nachvollziehbar. Auf diese Weise wird am Beispiel des Altersromans Effi Briest gezeigt, mit welch hohem künstlerischen Aufwand Fontane ein dichtes Verweisungssystem von mythologischen Referenzen unter die Erzähloberfläche knüpft. Immer steht die autorintentionale Rückbindung solcher christlichen, nordischen oder wendischen Mythologeme im Vordergrund, einerseits durch den Nachweis eines bewussten Zeichengebrauchs, andererseits durch einen Interpretationsansatz, der Subtext und manifesten Text zueinander in Beziehung setzt.