Das öffentliche Bild der altägyptischen Kultur ist von der Ägyptomanie geprägt, die sich auch in Ausstellungen reproduziert und der Ägyptologie die Deutungshoheit über das Alte Ägypten verweigert. Ihre Wirkmacht und Funktionsweise sind bis heute ungeklärt, weil eine theoretische Durchdringung des Phänomens fehlt. Orientiert an Geschichte und Gestalt der Ägyptenausstellung unterzieht Anika Kolster-Sommer die Ägyptomanie einer rigorosen kultursemiotischen Analyse. In eingehenden Einzelanalysen, die den Bogen vom Ursprung der Ägyptenausstellung über Tutanchamun und Kleopatra bis zur modernsten Reproduktionstechnik ägyptischer Artefakte spannen, erklärt sie den Funktionsmechanismus der Ägyptomanie.
»Es ist davon auszugehen, dass die Dissertationsschrift sowohl eine wichtige Inspiration und Referenz für Forschungen in diesem Themenfeld sein wird als auch mit den Erkenntnissen gesellschaftliche Debatten unterstützen kann.«
Janette Helm, Zeitschrift für Empirische Kulturwissenschaft, 2 (2024) 20250204
Janette Helm, Zeitschrift für Empirische Kulturwissenschaft, 2 (2024) 20250204