Vergangenen wie gegenwärtigen Mythenbildungen ist die Absicht gemein, Wege zur Bewältigung radikaler Endlichkeit aufzuzeigen. Hausers Forderung, die Anerkennung radikaler Endlichkeit als Kriterium der Bewertung an mythische wie neomythische Narrative in Kultur und Gesellschaft zum Aufweis ihrer Vernünftigkeit oder Irrationalität anzulegen, wird in diesem Band kreativ aufgenommen. Biblisch historisch, systematisch-theologisch, praktisch-theologisch religionspädagogisch und philosophisch werden vergangene wie gegenwärtige Mythen- und Neomythenbildungen als Signaturen des Zeitgeistes scharf konturiert. Immer wieder erliegen sie der Versuchung, die Anerkennung radikaler Endlichkeit zu überspielen und stattdessen Konzepte interessengeleiteter Selbsterlösung anzubieten. Anders als Religion überspringen sie die radikale Endlichkeit menschlicher Existenz. Selbsterlösungskonzepte erweisen sich als Signaturen des Zeitgeistes auf der Suche nach dem verlorenen Paradies. Diese Suche fortzusetzen, ist das vernünftige Plädoyer dieses Bandes: Kritik durch Religion und ihre mythischen Narrative versus vermeintliche Vernunft neomythischer Narrative.
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