Die Deutschen in der "Neuen Welt "
Die USA wurden weit ins 20. Jahrhundert hinein von deutschen Auswanderern geprägt. Man schätzt, dass etwa ein Sechstel der heutigen US-Bevölkerung deutsche Vorfahren hat. Die Auswanderung begann mit einzelnen, sektiererisch geprägten Gruppen im 17. Jahrhundert und setzte sich dann in Schüben fort bis zum Beginn der Massenauswanderung im 19. Jahrhundert. Bis 1914 verließen rund sieben Millionen Deutsche ihre Heimat in Richtung USA.
Dieses Buch schildert, warum Deutsche ihr Land verließen, wie sie aufgenommen wurden in der "Neuen Welt" und wie sie sich dort organisierten. Dabei werden eine Reihe von besonders interessanten Aspekten berücksichtigt, zum Beispiel die Situation deutsch-jüdischer Auswanderer im 19. Jahrhundert, der Kontakt der deutschen Auswanderer mit verschiedenen ethnischen Gruppen wie Indianern, Schwarzen und Chinesen und ihre Rolle bei der Sklavenhaltung im amerikanischen Süden. Etwa 15 Kurzporträts von prominenten Auswanderern,eine Kurzchronik und Tipps für eigene Familien-Recherchen runden den Band ab.
Die USA wurden weit ins 20. Jahrhundert hinein von deutschen Auswanderern geprägt. Man schätzt, dass etwa ein Sechstel der heutigen US-Bevölkerung deutsche Vorfahren hat. Die Auswanderung begann mit einzelnen, sektiererisch geprägten Gruppen im 17. Jahrhundert und setzte sich dann in Schüben fort bis zum Beginn der Massenauswanderung im 19. Jahrhundert. Bis 1914 verließen rund sieben Millionen Deutsche ihre Heimat in Richtung USA.
Dieses Buch schildert, warum Deutsche ihr Land verließen, wie sie aufgenommen wurden in der "Neuen Welt" und wie sie sich dort organisierten. Dabei werden eine Reihe von besonders interessanten Aspekten berücksichtigt, zum Beispiel die Situation deutsch-jüdischer Auswanderer im 19. Jahrhundert, der Kontakt der deutschen Auswanderer mit verschiedenen ethnischen Gruppen wie Indianern, Schwarzen und Chinesen und ihre Rolle bei der Sklavenhaltung im amerikanischen Süden. Etwa 15 Kurzporträts von prominenten Auswanderern,eine Kurzchronik und Tipps für eigene Familien-Recherchen runden den Band ab.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.12.2009Deutsch und fern
Hamburg liegt in Amerika. Dass gleich mehrere Orte in den Vereinigten Staaten Hamburg, Hanover oder Frankfort heißen, weist auf den Einfluss deutscher Einwanderer hin, deren Geschichte Bernd Brunners Buch "Nach Amerika" erzählt. Gelegentlich geraten dabei durchaus prägnante Details in den Blick. Im kolonialen Pennsylvania ließ der stete Strom deutschstämmiger Siedler zwar Benjamin Franklin unken, bald müsse man Deutsch lernen "oder wie in einem fremden Lande leben", doch ist es eine Legende, dass Deutsch nach der Unabhängigkeit fast die amerikanische Landessprache geworden wäre. Als dieser Strom im 19. Jahrhundert seinen höchsten Stand erreichte, spotteten Deutschamerikaner ohnehin darüber, dass es unter ihnen kaum einigende Anliegen gebe - außer der Ablehnung eines Alkoholverbots. In den bald dreißig Kapiteln bricht Brunner indes manche allzu kleinen Mosaiksteine aus dem großen Bild; so müssen für das frühe 20. Jahrhundert anderthalb Seiten reichen, für den Ersten Weltkrieg knappe vier. Kurz bleibt auch das Literaturverzeichnis, an dem zunächst die Aufnahme amerikanischer Autoren erfreut, bis sich zeigt, was fehlt: für die Kolonialzeit etwa Rosalind Beilers transatlantisch angelegte Studie über den Aufstieg des Pfälzer Auswanderers Caspar Wistar zum Gründer einer Glasmanufaktur, dazu die Arbeiten von A. G. Roeber, der rechtlichen Fragen der Migration mehr Raum gibt, als Brunner es tut. Wer eine der achtzehn über das Buch verstreuten Kurzbiographien sucht, der teilt schließlich sogar selbst die Erfahrung der Wanderschaft, denn ohne Register hilft nur eines: blättern. (Bernd Brunner: "Nach Amerika". Die Geschichte der deutschen Auswanderung. Verlag C. H. Beck, München 2009. 253 S., br., 12,95 [Euro].)
grae
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Hamburg liegt in Amerika. Dass gleich mehrere Orte in den Vereinigten Staaten Hamburg, Hanover oder Frankfort heißen, weist auf den Einfluss deutscher Einwanderer hin, deren Geschichte Bernd Brunners Buch "Nach Amerika" erzählt. Gelegentlich geraten dabei durchaus prägnante Details in den Blick. Im kolonialen Pennsylvania ließ der stete Strom deutschstämmiger Siedler zwar Benjamin Franklin unken, bald müsse man Deutsch lernen "oder wie in einem fremden Lande leben", doch ist es eine Legende, dass Deutsch nach der Unabhängigkeit fast die amerikanische Landessprache geworden wäre. Als dieser Strom im 19. Jahrhundert seinen höchsten Stand erreichte, spotteten Deutschamerikaner ohnehin darüber, dass es unter ihnen kaum einigende Anliegen gebe - außer der Ablehnung eines Alkoholverbots. In den bald dreißig Kapiteln bricht Brunner indes manche allzu kleinen Mosaiksteine aus dem großen Bild; so müssen für das frühe 20. Jahrhundert anderthalb Seiten reichen, für den Ersten Weltkrieg knappe vier. Kurz bleibt auch das Literaturverzeichnis, an dem zunächst die Aufnahme amerikanischer Autoren erfreut, bis sich zeigt, was fehlt: für die Kolonialzeit etwa Rosalind Beilers transatlantisch angelegte Studie über den Aufstieg des Pfälzer Auswanderers Caspar Wistar zum Gründer einer Glasmanufaktur, dazu die Arbeiten von A. G. Roeber, der rechtlichen Fragen der Migration mehr Raum gibt, als Brunner es tut. Wer eine der achtzehn über das Buch verstreuten Kurzbiographien sucht, der teilt schließlich sogar selbst die Erfahrung der Wanderschaft, denn ohne Register hilft nur eines: blättern. (Bernd Brunner: "Nach Amerika". Die Geschichte der deutschen Auswanderung. Verlag C. H. Beck, München 2009. 253 S., br., 12,95 [Euro].)
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