»Diese überarbeitete Fassung von Nach Babel will Sprachphilosophen, Ideengeschichtler, Gelehrte auf dem Gebiet der Poetik, der Künste und der Musik, Linguisten und natürlich Übersetzer ansprechen. Aber sie bemüht sich auch um die Aufmerksamkeit und das Vergnügen allgemein interessierter Leser, vor allem jener, die die Sprache lieben und sie als maßgeblich für ihr Menschsein empfinden. Dieses Buch wendet sich an jeden, der weiß, daß Babel zugleich ein Desaster und - dies ist die Herkunft des Wortes Desaster - ein Sternenregen für die Menschheit war.« George Steiners Standardwerk von 1972 (in überarbeiteter Fassung 1992) erkennt Übersetzen als einen permanenten grundlegenden Akt menschlicher Verständigung. Es ist zugleich ein Plädoyer für die Vielgestalt der Sprachen, von denen eine jede ihren eigenen Zugang zur Welt und damit einen unersetzlichen Zugang zur Verfasstheit unserer Wirklichkeiten ermöglicht. Entstanden ist mit diesem Buch ein Versuch, die verschiedenen Gebiete der Rhetorik, der Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft, der Linguistik und der Sprachphilosophie miteinander zu verknüpfen und in ihrer wechselseitigen Beeinflussung zu beleuchten. Ein solch systematischer, detaillierter Versuch, das Übersetzen im Kern jeglicher menschlichen Kommunikation anzusiedeln und zu erkunden, wurde bislang nicht unternommen.