Laurent de Sutter folgt in seiner Studie der Kodifizierung von Recht als Gesetz, das auch heute noch unsere Gesellschaften beherrscht. Seinen Ursprung nimmt das Gesetz im 5. Jahrhundert v. Chr., als der Philosoph Kleisthenes mit dem "Nomos" ein Verteilungsprinzip einführt, das die Stadtstaaten nicht nur als einander gleich bestimmt, sondern sie auch als gleich vor der normativen Kraft des Gesetzes definiert. Von dort ausgehend entwickelt das Gesetz seine unbeugsame Macht, die fortan darin liegt, dass es kontrolliert, was sein darf und was nicht. So aber gerät die revolutionäre Kraft des Rechts in Vergessenheit. Auf den Spuren dieser Dialektik von Gesetz und Recht befragt Laurent de Sutter die Quellen der großen Weltreligionen, Überlieferungen aus der Antike und dem Römischen Reich, aus Japan, Indien und China, immer auf der Suche danach, wie das Gesetz unseren Begriff vom Recht verengt hat. Er stellt die Frage, wie sich das Gesetz installiert hat - aus den Setzungen eines, vielleicht sogar göttlichen, Herrschers, aus Brauchtum und Tradition oder doch aus der Mitte eines wie auch immer definierten Volkes -, und weitet den Blick auf das, was überhaupt als Recht verstanden werden kann. So trägt er nicht nur zu einem besseren Verständnis der kulturellen Färbung unseres Rechtsverständnisses bei, sondern erzählt eine Globalgeschichte des Gesetzes, die zu Überlegungen einlädt, wie das menschliche Miteinander gestaltet werden kann - als ein Miteinander nach dem Gesetz und im Zeichen des Rechts.
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