Versöhnungsutopie, Gesellschaftskritik und essayistische Darstellungsform, so die Grundthese dieser Studie, bilden in Adornos dialektischer Sozialphilosophie eine untrennbare Einheit. Gegen alle verharmlosenden Vereinnahmungsstrategien postmoderner wie kommunikationstheoretischer Couleur deutlich zu machen, daß Adornos theoretische Anstrengung durch alle Paradoxien und Aporien hindurch von der nach wie vor unabgegoltenen Forderung zehrt, daß Vernunft endlich praktisch werde, ist eines der Ziele dieser Arbeit. Die modischen Versuche, Adornos kritische Gesellschaftstheorie durch Preisgabe ihrer vermeintlich 'irrationalen' Utopie von Freiheit, Glück und Versöhnung wissenschaftlich 'anschlußfähig' zu machen, legen, wie detailliert vorgeführt wird, die Axt an die Essenz seines negativ-dialektischen Denkens.