Die Gedichte von Robert Hass sind Werkzeuge sinnlicher Wachsamkeit, offene Gebilde aus sprachlicher Energie. Ihr sachtes Pulsieren verbindet Hören, Sehen und Empfinden, Erzählung, Reflexion und Erinnerung zu einer dichten Abfolge von Augenblicken. Kaum jemand hat die Landschaft der San Francisco Bay und ihrer Menschen so genau und intim gezeichnet wie er, in Versen, die die Erzählungen der Beat Generation und die Naturbegeisterung Gary Snyders aufgreifen und sie an unsere Schwelle tragen. In den USA ist Robert Hass einer der prägenden Dichter seiner Generation, bei uns ist er noch zu entdecken.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Tobias Lehmkuhl entdeckt viele Einflüsse in dieser zweisprachigen Auswahl der Gedichte von Robert Hass: Whitman, Gary Snyder, aber auch die japanische Dichtung. Die kalifornische Heimat des Autors kommt in den Texten laut Lehmkuhl ebenso vor wie Litauen und Japan. Genaue Naturbeobachtung in fein gearbeiteten Versen, die den Rezensenten anspricht. Die Übersetzung scheint Lehmkuhl allerdings entbehrlich, zu eng am Original und dadurch sperrig oder auch mal unfreiwillig komisch findet er sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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