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Die vielfach ausgezeichnete Lyrikerin und kookbooks-Verlegerin Daniela Seel sucht in ihrem neuen Langgedicht eine Sprache »nach Eden«. Sie lauscht den ausbleibenden Herztönen ihres ungeborenen Kindes und den Gesängen ausgerotteter Wale, betrachtet Goyas Schwarze Gemälde, liest Humboldts amerikanische Reisetagebücher und erzählt, wovon die Wissenschaft wenig weiß: Sterben. Geborenwerden. Verletzlichkeit. Mutterschaft.
»Mama, warum gibt es eigentlich die Welt und die Menschen? Gab es auch einmal nichts?«, fragt das Kind. »Das weiß niemand so genau«, antwortet die Mutter. »Vielleicht wegen
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Produktbeschreibung
Die vielfach ausgezeichnete Lyrikerin und kookbooks-Verlegerin Daniela Seel sucht in ihrem neuen Langgedicht eine Sprache »nach Eden«. Sie lauscht den ausbleibenden Herztönen ihres ungeborenen Kindes und den Gesängen ausgerotteter Wale, betrachtet Goyas Schwarze Gemälde, liest Humboldts amerikanische Reisetagebücher und erzählt, wovon die Wissenschaft wenig weiß: Sterben. Geborenwerden. Verletzlichkeit. Mutterschaft.

»Mama, warum gibt es eigentlich die Welt und die Menschen? Gab es auch einmal nichts?«, fragt das Kind. »Das weiß niemand so genau«, antwortet die Mutter. »Vielleicht wegen Gott.« - »Aber Gott ist ja alles«, sagt das Kind. »Vielleicht ist die Welt dann in Gott gewachsen.« In Daniela Seels Lesart hat Eva den Garten Eden bewusst verlassen, »sie wusste, was sie tat, als sie aß«. Sie »entscheidet sich. Für Erkenntnis und Lust. Für Mut.« Durch ihr Handeln wird der Mensch »zum Sterben begabt« und auch »zur Nacht begabt«. Daniela Seels Gedichte denken darüber nach, was das heute für uns bedeuten kann, während sie dem »Licht im Mutterleib« folgen, »dem Licht der Polarnacht verwandt ..., gastlich, unbändig, unbeirrt, möchte ich sagen, vom Tod«.

Autorenporträt
Daniela Seel, geb. 1974 in Frankfurt am Main, lebt als Autorin, Übersetzerin und Verlegerin von kookbooks in Berlin. Sie veröffentlichte die Gedichtbände ich kann diese stelle nicht wiederfinden, was weißt du schon von prärie und Auszug aus Eden, sowie gemeinsam mit Frank Kaspar das Radiofeature was weißt du schon von prärie. Für ihre Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet, und ihre Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Nach Eden ist ihr erstes Buch im Suhrkamp Verlag.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Hin und weg ist Rezensentin Claudia Kramatschek von Daniela Seels neuem Gedichtband, und das, obwohl die Verse sie auf den ersten Blick wie schnell heruntergeschriebene Prosa anmuten. Tatsächlich handelt es sich um höchstpersönliche Texte, wie in älteren Arbeiten der Dichterin geht es um Themen wie Sterblichkeit und deren Bezug zu Religion, über die Seel kraftvoll, ohne Netz und doppelten Boden schreibt, lobt die Kritikerin. Es taucht zum Beispiel ein ungeborenes Kind auf, anhand dessen die Frage nach dem Paradies verhandelt wird, auch geht es um sterbende Wale, Marsmissionen und Euthanasie in der NS-Zeit. Hier öffnen sich, auch vermittels einer sehr vom Klang her gedachten Sprache, tröstliche Räume des Sprechens und Denkens, schwärmt die Rezensentin, die empfiehlt, Seels Gedichte laut zu lesen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Langgedicht, das uns den Einzug ins Leben lehrt.« Peter Neumann DIE ZEIT 20241121