Nicht weit von Denver im San Luis Tal eröffnet sich eine Welt voller Verlorener, die mit sich ins Reine zu kommen versuchen. Ein Leben voller Gewehre, Alkohol, Zigaretten, Pick-ups, Biker Bars, Schlägereien, endloser Straßen und einer zerstörten Landschaft.Vor Jahren ist Patterson Wells Sohn Justin wegen eines ärztlichen Fehlers verstorben. Er schreibt ihm Briefe, um ihn nicht zu vergessen, bekämpft den Schmerz mit Alkohol und ziellosem Umherreisen. Von einem Katastrophengebiet zum andern, um als Abraumfahrer gefährliche Aufträge zu übernehmen. Justins Mutter Laney strengt gegen die Ärzte, die am Tod ihres Sohnes schuld sind, einen Prozess an. Während Junior, der Sohn des ehemaligen Rodeoreiters Henry, sich seinen Lebensunterhalt als Drogenkurier verdient und seinen Vater so abgrundtief hasst, dass er ihn zusammenschlägt.Ein Country Noir darüber, was Väter Söhnen und Söhne Vätern antun können.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Elmar Krekeler möchte auf keinen Fall dahin, in dieses verlassene Colorado, in dem die Abgehängten, die Trump-Wähler und Meth-Kocher ihr trauriges Leben fristen. Aber bei Benjamin Whitmer liest er gern davon. Dabei erzählt der amerikanische Autor weder von einem Verbrechen noch von einer Aufklärung, sondern von einem Haufen verkorkster Outlaws einem Vater, der um seinen toten Sohn trauert. Wie zärtlich und brutal zugleich Whitmer die angerosteten Figuren in seinem Sittengemälde zeichnet, ringt Krekeler Respekt ab.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH