Nach Jahrzehnten der Abschottung hat die Nachbarschaft zwischen Tschechen, Polen und Deutschen mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs neue Dynamik, aber auch Brisanz erhalten. Volkskundler, Historiker und Soziologen aus den drei Ländern versuchen in diesem Band jenes Beziehungsgeflecht zu beschreiben, das durch Jahrhunderte leidvoller Erfahrungen, aber auch fruchtbaren Austausches geprägt ist. Vor dem Hintergrund der Geschichte dieser Nachbarschaft analysieren sie die von Erinnerungen belasteten gegenseitigen Wahrnehmungen der drei Völker und ihre interkulturellen Interaktionen vor allem in der Familie und am Arbeitsplatz, im Jugendaustausch, auf lokaler Ebene und in den zu neuer Bedeutung gelangten Grenzregionen.