Alle beteiligten Autoren wurden von verschiedenen Institutionen zu Literaturveranstaltungen nach Japan eingeladen, manche haben einige Monate dort gearbeitet. Der Zeitraum einer etwa zweiwöchigen Lesereise oder einer einsemestrigen Gastprofessur reichte keinesfalls aus, um Japanexperte zu werden, wohl aber dazu, eine Distanz zum Eigenen in der Begegnung mit dem japanischen anderen zu bekommen. Allen ist gemeinsam, die Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 mit einer anderen Nähe und Involviertheit erlebt zu haben als jemand ohne diesen Bezug. Diese Anthologie bietet zwölf persönliche Antworten auf die Frage, wie man sich an das Land erinnert, in dem Akira Kurosawas (Alb-)Träume des Fujiyama in Rot teilweise Realität geworden sind.
"Einen zaghaften Versuch der literarischen Aufarbeitung von '3/11', wie der Unglücksfall in der englischsprachigen Presse genannt wird, unternehmen nun zwölf Autorinnen und Autoren aus Österreich im Sammelband "Nachbeben Japan", einem Experiment, das Chancen und Grenzen von Erinnerungsarbeit mustergültig aufzeigt."(profil)