Welche Rolle spielt "Nachhaltigkeit" auf dem Finanzmarkt? Und was ist "grün" am "grünen Geld"? Für die Geldanlage bedeutet Nachhaltigkeit die vorrangige Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien. Dies schließt die Renditeerwirtschaftung nicht aus, beschränkt sie aber auf nachhaltige Wirtschaftsweisen. Klaus Gabriel analysiert und bewertet unterschiedliche Interpretationen von "Nachhaltigkeit" und "nachhaltiger Entwicklung" und beschreibt auf dieser Basis verschiedene Funktionsweisen der als nachhaltig bezeichneten Anlageformen. Dabei wird ein Konfikt sehr deutlich: Die als "Materialisierung" beschriebene Tendenz zur ökonomischen Bewertung ökologischer und sozialer Themenfelder ist mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung - ökologische und soziale Gerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit - kaum zu vereinen. Wenn nachhaltige Geldanlagen zu Veränderungen in der Wirtschaft beitragen sollen, müssen ökologische und soziale Kriterien unabhängig von ihrer Bedeutung für die Anlegerrendite zum Tragen kommen. Nachhaltig Geld anzulegen bedeutet nicht die Maximierung von Kapitalgewinnen, sondern die Chance, nachhaltige Wirtschaftsweisen durchzusetzen.