Warum wird am Wachstumskurs festgehalten, wenn die desaströsen Folgen längst bekannt sind? Die Autorin veranschaulicht das Wachstumsdilemma anhand der ´Logik des Sachzwangs´. Sie zeigt wie diese Logik in Gestalt des Wachstumszwangs funktioniert, welches Freiheitsverständnis sie kultiviert und welche demokratiepolitischen Folgen sie zeitigt. Das Augenmerk gilt inneren Widersprüchen von Nachhaltigkeitsverständnissen und -strategien sowie paradoxen europäischen Kriseninterventionen, welche beharrlich den Ausstieg aus dem Kollisionskurs ´Wachstum´ verhindern. Die Bewältigungsstrategie ´Qualitatives Wachstum´ erscheint vor diesem Hintergrund tendenziell als ´Entkoppelungsmythos´: Solange die ökonomischen Vorzeichen auf ´ökokompatible Profitmaximierung´ stehen, repräsentiert grünes Wachstum bestenfalls eine Übergangslösung. Dadurch werden zwar die Grenzen des Wachstums verschoben. Die fortgesetzte Leugnung oder Duldung der sich verschärfenden Verteilungsfrage lässt aber befürchten, dass die soziale Krise noch vor Erreichung dieser Grenzen virulent wird. Abschließend wird u.a. dafür plädiert, Systemzwängen durch umfassende Forcierung von partizipativer Demokratie entgegen zu wirken.