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Was bedeutet das Ziel der Nachhaltigkeit für unsere Demokratie? Angeblich besteht ein Gegensatz zwischen dem Anspruch auf individuelle Freiheit einerseits und der ökologischen Notwendigkeit der kollektiven Selbstbeschränkung andererseits. Um einen Weg aus diesem vermeintlichen Dilemma aufzuzeigen, greift Felix Heidenreich in seinem grundlegenden Buch auf die republikanische Tradition der Demokratietheorie zurück. Wo der Liberalismus die Freiheit als individuelle Ungebundenheit feiert, konzipiert der Republikanismus Freiheit als kollektive Selbstbindung. Demokratie besteht dann nicht darin,…mehr

Produktbeschreibung
Was bedeutet das Ziel der Nachhaltigkeit für unsere Demokratie? Angeblich besteht ein Gegensatz zwischen dem Anspruch auf individuelle Freiheit einerseits und der ökologischen Notwendigkeit der kollektiven Selbstbeschränkung andererseits. Um einen Weg aus diesem vermeintlichen Dilemma aufzuzeigen, greift Felix Heidenreich in seinem grundlegenden Buch auf die republikanische Tradition der Demokratietheorie zurück. Wo der Liberalismus die Freiheit als individuelle Ungebundenheit feiert, konzipiert der Republikanismus Freiheit als kollektive Selbstbindung. Demokratie besteht dann nicht darin, einem Minimum an Regelungen unterworfen zu sein, sondern sich selbst als Koautor:in kollektiver Selbstbindungen zu verstehen, die den Aufbau nachhaltiger Lebenswelten ermöglichen.
Autorenporträt
Felix Heidenreich ist wissenschaftlicher Koordinator am Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart und chercheur associé am CEVIPOF in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Klimawandel spannt einen apokalyptischen Horizont vor uns auf. Alles, was wir jetzt nicht tun, müssen wir im nächsten Jahr zusätzlich tun, und führt unausweichlich in die Katastrophe, falls wir es gar nicht tun, schreibt Christian Schwägerl in der Einleitung seiner Kritik. Vor diesem Horizont stellt sich die Frage, wie Demokratien mit dieser Herausforderung umgehen sollen. Schwägerl bespricht Felix Heidenreichs "Nachhaltigkeit und Demokratie - eine politische Theorie" zusammen mit dem Buch "Demokratie im Feuer" des Journalisten Jonas Schaible, der ähnliche Fragen stellt. Ausführlich referiert Schwägerl Heidenreichs Entgegensetzung von "Minneapolis 1956" - der Stadt mit der ersten Shoppingmall, die zum hemmungslosen Konsum einlud - mit "Kopenhagen 2025", der Stadt, die 2025 klimaneutral sein will und die schon mal raus ist, falls die Welt demnächst untergeht. Im einen Modell schreibt Schwägerl "Freiheit" in Anführungszeichen und weiß sich hier wohl mit Heidenreich einig, im andern Modell schreibt sich Freiheit ohne, funktioniert aber nicht ohne gemeinsam beschlossene Regeln und Verbote. Eine Konsultative aus Bürgerräten soll den Rest der Gesellschaft überwachen, erzählt Schwägerl weiter, der hier allerdings die Schwäche von Heidenreichs Buch sieht: Heidenreich, so seine Kritik, will sich auf das Getümmel der Meinungsschlachten in Demokratien gar nicht erst einlassen und bleibt im entscheidenden Punkt appellativ. Dennoch liest man aus Schwägerls Kritik heraus, dass Heidenreich in seinem Buch entscheidende Fragen stellt.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Überzeugend weist [Heidenreich] nach, wie Ensembles aus technisch-materiellen, mentalen sowie sozial-kulturellen Infrastrukturen die Möglichkeitshorizonte von Menschen prägen und dadurch Einfluss auf deren Handlungen nehmen.« Kira Meyer wochentaz 20231013