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Nachhaltigkeit und Globalisierung sind zu politisch-alltagsweltlichen Schlagworten aufgestiegen. Die Untersuchung widmet sich daher zunächst der analytischen und empirischen Klärung von Globalisierung auf der einen und Nachhaltigkeit auf der anderen Seite. Anschließend werden die damit verbundenen ökonomischen, sozialen, politischen und ökologischen Vorgänge in Zusammenhang gebracht. Auf dieser Grundlage läßt sich zeigen, daß entgegen des weitverbreiteten "Nichts geht mehr" sehr wohl Ansatzpunkte für eine nationale Politik der Nachhaltigkeit unter den Bedingungen einer sich globalisierenden…mehr

Produktbeschreibung
Nachhaltigkeit und Globalisierung sind zu politisch-alltagsweltlichen Schlagworten aufgestiegen. Die Untersuchung widmet sich daher zunächst der analytischen und empirischen Klärung von Globalisierung auf der einen und Nachhaltigkeit auf der anderen Seite. Anschließend werden die damit verbundenen ökonomischen, sozialen, politischen und ökologischen Vorgänge in Zusammenhang gebracht. Auf dieser Grundlage läßt sich zeigen, daß entgegen des weitverbreiteten "Nichts geht mehr" sehr wohl Ansatzpunkte für eine nationale Politik der Nachhaltigkeit unter den Bedingungen einer sich globalisierenden Ökonomie bestehen. Eine strategisch gebündelte gesellschaftliche Innovationspolitik könnte in der Lage sein, einerseits bestehende Spielräume der politischen Gestaltung zu nutzen und andererseits überhaupt erst neue Gestaltungsspielräume zu eröffnen. Deutlich wird aber auch, daß die ökonomischen Umbrüche einen institutionellen Wandel und neue Regime in der nationalen, vor allem aber in der internationalen Ökonomie erfordern.
Autorenporträt
Ulrich Petschow is an economist and researcher at the Institute for Ecological Economy Research (IOEW). His main research interests are cost-benefit analysis, river basin management, the analysis of institutions and new approaches in environmental policy.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.08.1998

Schutz der Umwelt als globale Aufgabe
Gefahr für die Nachhaltigkeit durch internationale Verflechtung?

Enquete-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt" (Herausgeber): Nachhaltigkeit und Globalisierung. Springer-Verlag, Heidelberg, Berlin 1998, 308 Seiten, 98 DM.

Die fortschreitende Liberalisierung des Welthandels hat schädliche Auswirkungen auf die Umwelt. Das behaupten jedenfalls die Autoren, die an diesem Buch mitgearbeitet haben. Vor allem die Erhöhung der Transportkapazitäten belasteten die Natur in besorgniserregendem Maße. Die Emissionen aus dem Personen- und Güterverkehr und der Bedarf an Flächen zur Erweiterung der Infrastruktur erhöhten sich stetig. Um einer umweltgerechten Entwicklung auf der ganzen Welt Bahn zu brechen, müsse deshalb auch der Außenhandel in gewissem Umfang begrenzt werden. Entweder könne der Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (Gatt) "ökologisiert" werden, oder - was vorzuziehen wäre - die Staatengemeinschaft könnte eine globale Umweltschutzbehörde errichten. Durch die Existenz einer solchen Behörde könnte der Schutz der globalen Umweltgüter der Welthandelsordnung gleichberechtigt zur Seite gestellt werden.

Für Autoren ist das ein wichtiges Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit und Globalisierung in Einklang gebracht werden könnten. Die zunehmende internationale Verflechtung beurteilen sie mit Blick auf den Schutz der natürlichen Ressourcen überwiegend pessimistisch: Sie stelle eine Gefahr für eine sozial- und umweltverträgliche Wirtschaftsentwicklung dar. Auf der Ebene der Produktion gebe es aber auch Gemeinsamkeiten: Von einer effizienten Nutzung der Ressourcen profitierten Umwelt und Wirtschaft.

Die Autoren geben dem Aufbau eines internationalen Verhandlungssystems die größte Chance, der Umweltschwierigkeiten Herr zu werden. Die Vorgabe eines nationalen ökologischen Rahmens wäre weniger erfolgversprechend, weil die wirtschaftlichen Akteure in andere Länder ausweichen könnten. Einen Weg sehen die Autoren in der Etablierung einer sogenannten Global Governance. Darunter werden neu zu schaffende Strukturen verstanden, die Handlungskompetenzen, die bisher den einzelnen Nationalstaaten zugestanden haben, übernehmen - eine Art Ordnungspolitik auf Weltebene, erweitert um Strukturen, durch die "Unfälle des Kapitalismus" und unbeherrschbare Situationen vermieden werden könnten. Die Autoren machen zwar eine Reihe von Verschlägen, was eine solche Global Governance leisten sollte. Eine genauere Vorstellung davon, wie sie aussehen könnte, haben sie indes nicht.

Das Buch wird von der Enquete-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt" des Bundestages herausgegeben. Im Auftrag der Kommission suchen Wissenschaftler nach Ansätzen, wie eine nachhaltige Entwicklung verwirklicht werden kann. Eine nachhaltige Entwicklung ruht auf drei Säulen: der langfristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, wirtschaftlicher Stabilität und sozialer Verträglichkeit. Über die inhaltliche Bestimmung der Nachhaltigkeit und über die Wege dorthin gehen die Auffassungen freilich weit auseinander. LISA BECKER

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