Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Lebensmittelindustrie haben mit einer Vielzahl von Nachhaltigkeitsproblemen zu kämpfen, die von den Umweltauswirkungen von Lebensmittelabfällen bis hin zu Bedenken hinsichtlich der menschlichen Gesundheit in Bezug auf bestimmte Zutaten und Produktionsmethoden reichen. In dieser qualitativen Studie, die auf den konzeptionellen Rahmenbedingungen der strategischen Entwicklung, des Stakeholder-Managements und der institutionellen Theorie basiert, habe ich die Hindernisse und Möglichkeiten für Lebensmittel-KMU untersucht, die sich proaktiv mit solchen Problemen befassen. Es kristallisierten sich drei Themen heraus. Die strategische Entwicklung erfolgte in der Regel ad hoc und experimentell, wobei der Schwerpunkt gleichermaßen auf der Schaffung und dem Ausbau eines Marktes für das Produkt und der Erreichung der zentralen Mission lag. Der wichtigste Stakeholder war der Kunde, weil er für das Überleben des Unternehmens unerlässlich ist, aber auch, weil die Eigentümer-Manager versuchen, das Bewusstsein und das Verhalten der Kunden in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen zu ändern. Institutionelle Konstrukte - wie z. B. Küchen-Inkubatoren - ermöglichen Unternehmern die Gründung eines Unternehmens, stellen jedoch zusammen mit begrenzten lokalen Lieferketten und kostspieligen und verwirrenden Vorschriften erhebliche Hindernisse für die Skalierung dar.