Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mäßigung ist Lisa Kränzlers Sache nicht, verrät Rezensentin Alexandra von Arx, die der Autorin ihren sprachlichen und erzählerischen Wagemut allerdings hoch anrechnet. In ihrem neuen Roman "Nachhinein" geht es wieder um die Kindheit, um zwei Kindheiten eigentlich, berichtet die Rezensentin, um das behütete und optimal geförderte Akademikerkind "LottaLuisaLuzia" und um ihre beste Freundin "JasminCelineJustine", die zwar nur über die Straße wohnt, deren Familie jedoch verwahrlost und gewaltbereit ist. Zwei Gegensätze, erklärt die Rezensentin und zitiert: "Hüben Lehrplan, drüben Schichtplan; da Eigenheim, dort Mietwohnung; rechts Standpauke, links Arschvoll." Das schürt von vorneherein eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber dem Ausgang dieser Freundschaft, von der auch nicht abgewichen wird: Sie scheitert. Und dennoch ist die Lektüre schockierend und beunruhigend, gesteht Arx.
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