Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Gert Lange stellt uns erst einmal die Tragödie der Geschichte des Feuerbachschen Nachlasses vor Augen, um dann umso enthusiastischer von der nun in zwei ersten Bänden vorliegenden Edition zu sprechen. Inwiefern Feuerbach mehr ist, "als das, was wir bisher von ihm hielten," davon geben uns die Bände 13 und 14 der im Akademie-Verlag erscheinenden Gesammelten Werke und davon gibt uns Lange in seiner umfangreichen Besprechung, einen Eindruck. Da wären zunächst Feuerbachs Ausführungen "Über das Böse und seinen Ursprung," die Lange vor dem Hintergrund der Terroranschläge in den USA "in einem sehr gegenwärtigen Licht" erscheinen. Ferner findet der Rezensent interessant zu verfolgen, wie Feuerbach, den christlichen Idealismus und Hegel hinter sich lassend, die Theologie in Natur- und Menschenlehre auflöst - der Leser wird Zeuge der "Schreitübungen in die Selbständigkeit Feuerbachschen Philosophierens." Last not least sind die die Bände formierenden Vorlesungstexte für Lange "von methodischem Interesse." Insofern als "Ansätze einer Literarisierung von Philosophie" mit "Passagen äußerster Gedankendichte" sich abwechseln.
© Perlentaucher Medien GmbH
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