Der Band enthält philosophische Aufsätze. Die ersten drei Beiträge reagieren auf neuere Versuche einer Rückkehr zu metaphysischen Denkformen. Die Aufsätze, die die pragmatische Wende in der Sprachanalyse nachvollziehen, entfalten den Begriff der kommunikativen Vernunft im Kontext zeitgenössischer Bedeutungs- und Handlungstheorien. Dasselbe Thema behandelt der siebte Beitrag aus größerer Distanz, und zwar in Auseinandersetzung mit den kontextualistischen Varianten einer heute dominierenden Vernunftkritik. In den beiden letzten Beiträgen werden zwei Fäden aus diesem Argumentationsgewebe aufgenommen und fortgesponnen: einmal geht es um das Problem der Unaussprechlichkeit des Individuellen, zum anderen um die Frage, warum philosophische Texte, ungeachtet ihres wesentlich rhetorischen Charakters, nicht in Literatur aufgehen.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
So sähe es der Rezensent auch gern - wenn der säkulare und der religiöse Bürger im politischen Diskurs miteinander auf Augenhöhe diskutierten. Jürgen Habermas entwirft diese Vision in zehn Aufsätzen, in denen sich der Philosoph mit der Frage beschäftigt, wie der Staat mit Religion umgehen sollte, ohne seine Neutralität aufzugeben. Dass Habermas hier seine religiöse Unmusikalität unter Beweis stellt, indem er weder in Richtung Religion, noch in Richtung Atheismus abdreht, sondern philosophische Gründe sondiert, rechnet ihm Rudolf Walther hoch an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Angesichts kulturkämpferischer Gegensätze ... bleibt nur die Hoffnung auf ... reflektierten Glauben und reflektierte Religionskritik. [Dazu trägt] Habermas auf ungewöhnliche Weise bei.« Wolfgang Huber DIE ZEIT 20121213