Aus Anlass des 20. Todestags von Stefan Heym am 16. Dezember 2021 hat der Penguin Verlag eine große digitale Werkausgabe des Schriftstellers und Publizisten gestartet. Von Mai bis Oktober 2021 erscheinen 28 E-Books, teilweise ergänzt durch Printausgaben oder Hörbücher.
Stefan Heym (1913-2001)
gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Bereits 1988 legte Heym…mehrAus Anlass des 20. Todestags von Stefan Heym am 16. Dezember 2021 hat der Penguin Verlag eine große digitale Werkausgabe des Schriftstellers und Publizisten gestartet. Von Mai bis Oktober 2021 erscheinen 28 E-Books, teilweise ergänzt durch Printausgaben oder Hörbücher.
Stefan Heym (1913-2001) gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Bereits 1988 legte Heym den autobiografischen Roman „Nachruf" vor, in dem er die Lebensstationen des Schriftsteller S.H. beschrieb.
1913 in Chemnitz geboren, begann der Kaufmannssohn, der eigentlich Helmut Flieg hieß, bald mit dem Schreiben. Er wechselte nach Berlin und schrieb 1932 für die Zeitschrift „Die Weltbühne“. Unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme floh Heym im März 1933 nach Prag und legte sich aus Rücksicht auf seine Angehörigen das Pseudonym Stefan Heym zu. Hier arbeitete er für deutsche Exil-Zeitungen. Als deutscher Jude und kommunistischer Intellektueller emigrierte er 1935 in die USA, wo er nach einer mühsamen Zeit ebenfalls wieder für deutsche Exil-Zeitschriften arbeitete. In New York gab er von 1937 bis 1939 das „Deutsche Volksecho“ heraus. 1943 wurde Heym zur US-Armee einberufen und als Mitarbeiter für psychologische Kriegführung eingesetzt. Als amerikanischer Soldat kehrte er schließlich nach Deutschland zurück. Anfang der fünfziger Jahre gibt Heym die amerikanische Staatsbürgerschaft zurück und lebt bis zu seinem Tod als Schriftsteller in der DDR, in Berlin.
Obwohl sich Heym zu einem „sozialistischen Deutschland“ bekannte, hatte er mit seinen kritischen Werken immer Probleme mit den DDR-Verantwortlichen. Als Romancier und streitbarer Publizist war er international bekannt; seine Werke erschienen meist zuerst in der BRD – häufig unerlaubt. In der DDR wurde er jedoch zum meistgelesenen Autor und zur Leitfigur für den geistigen Widerstand in den 1980er Jahren. Er starb 2001.
Seinen umfangreichen „Nachruf“ hat Heym im Alter von 75 Jahren vorsichtshalber selber geschrieben. „Weil das nachher sowieso keiner mehr glaubt“, hat er einmal sein Vorgehen begründet. Heym berichtet als Zeitzeuge und so sind die knapp 1000 Seiten eine Mischung aus Memoiren, Biografie, Dokumentation und Roman. Ein Spruch lautet ja „Die eigentliche Biographie eines Schriftstellers seien seine Werke“, also ist der „Nachruf“ der geeignete Einstieg in Heyms vielschichtiges Werk.