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Das Nachschlagewerk des Reichsgerichts gehört zu den grundlegenden Quellen der deutschen Rechtsprechungsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Band 4 der Edition dokumentiert die teilweise Anpassung des Reichsgerichts an die NS-Ideologie, aber auch die vielfältigen Modernisierungsbestrebungen, denen das Rechtssystem unter dem Nationalsozialismus unterlag. Stark ideologisch beeinflusst war das Erbhofgesetz von 1933, das zu einer umfassenden Immobilisierung des bäuerlichen Grundbesitzes führte. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit von 1934 schränkte gegenüber der Weimarer Zeit die Rechte der…mehr

Produktbeschreibung
Das Nachschlagewerk des Reichsgerichts gehört zu den grundlegenden Quellen der deutschen Rechtsprechungsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Band 4 der Edition dokumentiert die teilweise Anpassung des Reichsgerichts an die NS-Ideologie, aber auch die vielfältigen Modernisierungsbestrebungen, denen das Rechtssystem unter dem Nationalsozialismus unterlag. Stark ideologisch beeinflusst war das Erbhofgesetz von 1933, das zu einer umfassenden Immobilisierung des bäuerlichen Grundbesitzes führte. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit von 1934 schränkte gegenüber der Weimarer Zeit die Rechte der Arbeitnehmer ein. Das Patentgesetz von 1936 verbesserte den Erfinderschutz, während das Aktiengesetz von 1937 die Aktiengesellschaft durch Stärkung der Verwaltung umgestaltete. Das Ehegesetz von 1938, das auch für Österreich galt, brachte die lange erwartete Liberalisierung der Ehescheidung, aber auch eine Beeinflussung des Eherechts durch rassische und bevölkerungspolitische Zielsetzungen. Die Judenfeindschaft des NS-Regimes zeigte sich in vielen Bereichen der Reichsgerichtsrechtsprechung. Die wirtschaftspolitischen Zielsetzungen des Nationalsozialismus machten sich vor allem in der umfangreichen Judikatur zum Vierjahresplan geltend.
Autorenporträt
Die Herausgeber: Werner Schubert war bis 2001 Inhaber eines Lehrstuhls für Römisches Recht, Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte der Neuzeit an der Universität zu Kiel.
Hans Peter Glöckner ist Privatdozent für Römisches Recht, Deutsche und Europäische Privat- und Strafrechtsgeschichte und Bürgerliches Recht an der Universität Rostock und Partner einer überörtlichen Sozietät mit Niederlassungen in Schwerin, Rostock und Bochum.
Rezensionen
«Schubert und Glöckner haben damit die Veröffentlichung des Nachschlagewerks des Reichsgerichts um einen wichtigen Schritt weitergebracht.» (Hans-Peter Benöhr, Zeitschrift der Savignystiftung für Rechtsgeschichte)
«Das Nachschlagewerk der Leitsätze stellt für Rechtshistoriker, andere Juristen und Historiker sowie Politologen den unumgänglichen Einstieg in die Rechtsanwendung während der ersten vier Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts dar.» (Hans-Peter Benöhr, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte)