Die vorbestrafte Lissy Winterhart muss Sozialstunden in einem Altenheim ableisten. Hier freundet sie sich mit der Pflegerin Nele an. Bei einem gemeinsamen Schwimmbadbesuch lernt Lissy Neles Freund Daniel kennen und verliebt sich in ihn.
Nach einem Streit mit Lissy wird Nele ermordet aufgefunden.
Lissy wird sofort verdächtig, denn sie hat für die Tatzeit kein Alibi.
Die Geschichte um Lissy,…mehrDie vorbestrafte Lissy Winterhart muss Sozialstunden in einem Altenheim ableisten. Hier freundet sie sich mit der Pflegerin Nele an. Bei einem gemeinsamen Schwimmbadbesuch lernt Lissy Neles Freund Daniel kennen und verliebt sich in ihn.
Nach einem Streit mit Lissy wird Nele ermordet aufgefunden. Lissy wird sofort verdächtig, denn sie hat für die Tatzeit kein Alibi.
Die Geschichte um Lissy, Nele und Daniel beginnt interessant, lässt aber die Eigenschaften eines Thrillers zunächst vermissen. Erzählt wird von den Problemen der Protagonisten, allen voran Lissys Lebensumstände und ihre familiären Schwierigkeiten, denn ihr Vater ist ein obdachloser Alkoholiker, ihre Mutter ist kaufsüchtig. Wut, Angst und Sehnsucht leben in Lissy wie ein Tier, dass sie von innen her „auffrisst“. Trotz ihrer kriminellen Vergangenheit wirkt die als aufbrausend und gewalttätig geltende Lissy durch ihren hilfsbereiten Umgang mit den alten Menschen oder die Sorge um ihren Vater sehr sympathisch.
Auch Daniel, anfangs eher undurchsichtig und mit einem negativen Touch behaftet, wandelt sich im Verlauf der Geschichte. Man erfährt von seiner Lese- und Rechtschreibschwäche, durch die er sich selbst für dumm hält und sich als Versager fühlt.
Zum Ende hin wird es spannender, die Story konzentriert sich dann mehr auf Lissys Ermittlungen in dem Mordfall. Diese stellen sich als sehr schwierig heraus, denn die Polizei sieht Lissy als Täterin und hört ihr nicht zu. Auch Daniel will nichts mehr mit ihr zu tun haben und wendet sich von ihr ab.
Agnes Hammer kann sich durch ihre Arbeit mit sozial benachteiligten Jugendlichen sehr gut in deren Probleme einfühlen und schafft es, diese auch in dem Buch hervorragend zu vermitteln.
Der Schreibstil ist meist flüssig zu lesen. Die manchmal sehr kurzen Sätze lassen den Lesefluss jedoch ab und zu etwas holperig werden. Die Dialoge wirken dann sehr hektisch.
Nicht der fesselnde Thriller, den ich erwartet habe, aber eine locker geschriebene und gut zu lesende Geschichte, die auf Probleme und Schwierigkeiten in unserer Gesellschaft aufmerksam macht und mit Vorurteilen aufräumen will.