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Neapel in den 30er Jahren: Commissario Ricciardi befindet sich in einer schweren persönlichen Krise. Und er findet keine Ablenkung im Beruf, denn er hat nur kleine Fälle zu bearbeiten, was ihn frustriert. Doch dann bittet ihn die schöne Contessa Bianca di Roccaspina, in einem Fall zu ermitteln, der längst abgeschlossen ist. Ihr Mann hat gestanden, den Geldverleiher Piro umgebracht zu haben, aber die Contessa glaubt nicht an seine Schuld. Ricciardi reizt der Fall, und zum ersten Mal in seiner Laufbahn stellt er ohne offiziellen Auftrag Nachforschungen an. Seine klandestine Ermittlung verläuft…mehr

Produktbeschreibung
Neapel in den 30er Jahren: Commissario Ricciardi befindet sich in einer schweren persönlichen Krise. Und er findet keine Ablenkung im Beruf, denn er hat nur kleine Fälle zu bearbeiten, was ihn frustriert. Doch dann bittet ihn die schöne Contessa Bianca di Roccaspina, in einem Fall zu ermitteln, der längst abgeschlossen ist. Ihr Mann hat gestanden, den Geldverleiher Piro umgebracht zu haben, aber die Contessa glaubt nicht an seine Schuld. Ricciardi reizt der Fall, und zum ersten Mal in seiner Laufbahn stellt er ohne offiziellen Auftrag Nachforschungen an. Seine klandestine Ermittlung verläuft jedoch ganz anders als geplant. Schließlich kommt Ricciardi der Wahrheit auf die Spur - und gerät in tödliche Gefahr ...
Autorenporträt
Giovanni, Maurizio de
Maurizio de Giovanni wurde 1958 in Neapel geboren, wo er auch heute noch lebt. Er hat Literatur studiert, hauptberuflich aber lange Jahre als Banker gearbeitet, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Die Ricciardi-Romane, die auch im Ausland große Erfolge feiern, wurden mehrfach ausgezeichnet.

Schwaab, Judith
Judith Schwaab, geb. 1960 in Grünstadt, studierte Italienischen Philologie. Sie ist Lektorin und Übersetzerin von u.a. Debra Dean, Fernanda Eberstadt, Anthony Doerr.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2016

Die zerbrochenen Seelen von Neapel

Gemeinhin rasen Kriminalgeschichten dahin. Kaum hat man sich mit einer Person vertraut gemacht, gibt es wieder "action". Beim Neapolitaner Maurizio de Giovanni und seinem Roman, der auf Italienisch "Anime di vetro" (Herzen aus Glas) heißt, ist das anders. Er hetzt nicht durch die Aufklärung eines Mordes, sondern hält die Spannung durch Entschleunigung - und schafft es, beim Leser die Neugier über die Frage wachzuhalten, warum dieser sonderbar melancholische Kommissar Luigi Alfredo Ricciardi mit den grünen Augen in sich verschlossen wie hinter Glas zu leben scheint. Nicht einmal die schönste Frau Neapels kommt an ihn heran und vermutet in ihm einen Schwulen; denn über den Tod einer Haushaltsgehilfin kann man nicht in eine solche Depression verfallen, findet ganz Neapel?

Auch Contessa Bianca di Roccaspina ist eine unerreichbare Seele. Sie erscheint wie Glas zerbrochen. Immerhin hat sie einen Grund: Ihr Mann, der Conte Palmieri di Roccaspina, mit dem sie einst in Neapel ein großes Haus führte, hat den alten Reichtum verzockt. Dabei stürzte er sich und Bianca in tiefste Armut. Und nun sitzt er auch noch in Untersuchungshaft, denn er bezichtigt sich des Mordes an dem neureichen Mann, der ihm zuletzt noch Geld lieh. Auch dieser Conte ist so eine Seele aus Glas, unerreichbar und zersprungen. Was treibt ihn? Gräfin Bianca kann sich jedenfalls nicht vorstellen, dass ihr Mann ein Mörder ist. Darum wendet sie sich an den Kommissar, um die polizeilich längst abgeschlossene Sache noch einmal aufzurollen. Ricciardis Behörde darf nichts davon erfahren; und so müssen die Ermittlungen diskret erfolgen und geraten dabei ins Visier der faschistischen Geheimpolizei. Führt der Kommissar ein Doppelleben?

Maurizio de Giovanni führt atmosphärisch überzeugend in das Neapel der dreißiger Jahre zurück, zeigt Menschen, Plätze und immer wieder das Meer, das alle Tränen in sich aufnimmt. Dafür jedenfalls ist es gut, finden diese zerbrochenen Seelen.

jöb.

Maurizio de Giovanni: "Nacht über Neapel".

Ein Fall für Commissario Ricciardi.

Aus dem Italienischen von Judith Schwaab. Goldmann Verlag, München 2016.

480 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein sprachlicher Genuss, den de Giovanni in diesem zugleich klug inszenierten Fall mit sich beständig steigender Spannung bietet." Michael Lehmann-Pape/www.buchtips.net
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