Mine, die heimliche Geliebte des Geheimdienstmitarbeiters Sedat, ist verschwunden. Er selbst hat bei der Aushebung eines Terroristenunterschlupfs kaltblütig auf Fliehende geschossen. Gibt es zwischen diesen beiden Ereignissen einen Zusammenhang? Sedat, der nur knapp einem Attentat entkommen ist, macht sich auf die Suche. Sie führt ihn in Istanbuls Künstlerszene, in die Schattenwelt der Kinderprostitution und Kleinstadtganoven. Kategorien wie »Gut« und »Böse« lösen sich auf. Das herrschende System verliert für Sedat Tag für Tag an Glaubwürdigkeit. Je näher er der Lösung des Falls kommt, desto…mehr
Mine, die heimliche Geliebte des Geheimdienstmitarbeiters Sedat, ist verschwunden. Er selbst hat bei der Aushebung eines Terroristenunterschlupfs kaltblütig auf Fliehende geschossen. Gibt es zwischen diesen beiden Ereignissen einen Zusammenhang? Sedat, der nur knapp einem Attentat entkommen ist, macht sich auf die Suche. Sie führt ihn in Istanbuls Künstlerszene, in die Schattenwelt der Kinderprostitution und Kleinstadtganoven. Kategorien wie »Gut« und »Böse« lösen sich auf. Das herrschende System verliert für Sedat Tag für Tag an Glaubwürdigkeit. Je näher er der Lösung des Falls kommt, desto mehr zerfällt seine Selbstsicherheit. In einem furiosen Finale bricht seine Lebenslüge zusammen.
Ümit, AhmetAhmet Ümit, geboren 1960 in Gaziantep im Südosten der Türkei, schloss 1983 das Studium der Verwaltungslehre in Istanbul ab und schrieb im gleichen Jahr seine erste Erzählung. Von 1974 bis 1989 beteiligte er sich an Untergrundaktionen. Später arbeitete er in einer Werbeagentur. Er gilt als der Autor, der für die Türkei den Kriminalroman literaturfähig gemacht hat. Viele seiner Erzählungen wurden verfilmt.
Scharlipp, WolfgangWolfgang Scharlipp, geboren 1947, verbrachte seine Jugendjahre auf verschiedenen Kontinenten. In Deutschland studierte er Turkologie, Tibetologie, Indologie sowie Chinesisch. Seit 1997 ist er Universitätsprofessor in Kopenhagen.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Kolja Mensing gerät bei diesem Kriminalroman aus der Türkei richtig ins Schwärmen. Trotz einer spannenden politischen Gemengelage, auf die hier Bezug genommen wird, ist Ahmet Ümits "Nacht und Nebel" kein "politischer Thriller?, sondern ein psychologisches Drama über die Flucht eines alternden Polizisten vor sich selbst. Dabei lernt der Protagonist viel Unerfreuliches über die Strukturen, die ihn umgeben, und muss eine bittere Lektion über seine eigene Rolle einstecken. Mensing amüsiert sich über die "Ironie?, die in dem Umstand liegt, dass der Schauplatz der Handlung ein Palast in Istanbul ist, wo vor 100 Jahren ein Sultan neben politischen Texten auch europäische Kriminalromane ins Türkische übersetzen ließ. Laut Mensing leigen die Ursprünge des Genres aber sowieso "am Mittelmeer? und stellt fest: "Dank Ahmet Ümit ist zumindest die Türkei heute nicht mehr auf Re-Importe angewiesen.?
»Die Situation der griechischsprachigen Minderheit und die Homosexuellen-Szene der Metropole Istanbul zeigen die Türkei, wie sie vielen noch unbekannt sein dürfte.« Özge und Ferda Ataman Spiegel online
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