Aus dem normalen Leben geworfen zu werden, ist mitunter gefährlich. Zwar hofft jeder, dass sein Leben noch etwas Abenteuer bietet, aber den Schritt hinaus zu wagen, trauen sich nur wenige. Ist man erst mal ausgestiegen, beginnt der Boden zu schwanken. Nichts ergibt sich mehr von selbst, mag die
Vorstellung von Freiheit auch noch so konkret gewesen, die Fesseln abgeworfen sein. Djuna Barnes wußte,…mehrAus dem normalen Leben geworfen zu werden, ist mitunter gefährlich. Zwar hofft jeder, dass sein Leben noch etwas Abenteuer bietet, aber den Schritt hinaus zu wagen, trauen sich nur wenige. Ist man erst mal ausgestiegen, beginnt der Boden zu schwanken. Nichts ergibt sich mehr von selbst, mag die Vorstellung von Freiheit auch noch so konkret gewesen, die Fesseln abgeworfen sein. Djuna Barnes wußte, wovon sie erzählte. Der Titel ihres Romans ist Programm. Die Pracht der Nachtgewächse wird nur von denen entdeckt, die sie suchen. Barnes Helden treiben umher, wie aus dem Nest geworfen, übereignen sie sich ihren Sehnsüchten und setzen ihr Leben ein, was nur tragisch enden kann. Barnes ist mit diesem Roman ein faszinierendes Portrait der Lost Generation gelungen, die jedes Jahrhundert auf seine Art hervorbringt. Es sind nicht die, die irgendwo am Rand zurückgelassen werden, eher jene, die vorwärts drängen, nicht mehr zu halten sind, über die Grenze stürzen und verbrennen. Barnes erzählt davon mit einer Liebe für ihre Figuren, die sie nicht zu Schatten-, vielmehr zu Nachtgewächsen macht. Man muss sie suchen, lesen, dann findet man sie auch.