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Tagsüber studiert er, nachts arbeitet der Erzähler als Taxichauffeur. Er verkehrt mit Dieben und Zuhältern, Selbstmördern und Clochards, Verrückten und Alkoholikern. Drei Halbweltdamen haben ihn zu ihrem Vertrauten gemacht: Raldy, die ehemalige Luxusprostituierte, Alice, ihre untreue Schülerin, und Suzanne mit dem Goldzahn. Sie hat den Sprung ins bürgerliche Leben geschafft und hätte mit Fedortschenko fast ihr Glück gefunden. Gasdanow, der im Exil sein Geld als Taxifahrer verdiente, erzählt vom Leben der Emigranten im Paris der dreißiger Jahre, zwischen brennender Nostalgie und einer heillosen…mehr

Produktbeschreibung
Tagsüber studiert er, nachts arbeitet der Erzähler als Taxichauffeur. Er verkehrt mit Dieben und Zuhältern, Selbstmördern und Clochards, Verrückten und Alkoholikern. Drei Halbweltdamen haben ihn zu ihrem Vertrauten gemacht: Raldy, die ehemalige Luxusprostituierte, Alice, ihre untreue Schülerin, und Suzanne mit dem Goldzahn. Sie hat den Sprung ins bürgerliche Leben geschafft und hätte mit Fedortschenko fast ihr Glück gefunden. Gasdanow, der im Exil sein Geld als Taxifahrer verdiente, erzählt vom Leben der Emigranten im Paris der dreißiger Jahre, zwischen brennender Nostalgie und einer heillosen Gegenwart. "Nächtliche Wege" ist ein Meisterwerk der literarischen Moderne.
Autorenporträt
Gasdanow, GaitoGaito Gasdanow, 1903 in St. Petersburg geboren und 1971 in München gestorben, gilt als einer der wichtigsten russischen Exilautoren des frühen 20. Jahrhunderts. Seit 1923 lebte er im Exil in Paris, wo er begann, regelmäßig literarische und journalistische Texte zu veröffentlichen. Wegen der existentialistischen Prägung seines Werks wurde Gasdanow wiederholt als der "russische Camus" bezeichnet. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane und Erzählungen. Im Hanser Verlag erschienen die Romane Das Phantom des Alexander Wolf (2012), Ein Abend bei Claire (2014), Die Rückkehr des Buddha (2016), Nächtliche Wege (2018) und zuletzt die Erzählungen Schwarze Schwäne (2021).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Werner Bartens freut sich über die Wiederentdeckung von Gaito Gasdanow, der, obwohl als "russischer Camus" bezeichnet, vor allem in Deutschland lange unbekannt blieb, wie der Kritiker informiert. Mit einer hymnischen Besprechung würdigt der Rezensent diesen bereits 1925 im Original erschienenen und nun erstmals ins Deutsche übertragenen Roman, der ihn ins nächtliche Paris der Zwischenkriegszeit entführt. Bartens streift hier mit einem ich-erzählenden Taxifahrer durch Boulevards, Bistros und Bars, begegnet Huren, Ganoven und anderen Nachtgestalten, hört Geschichten von Absturz, Verfall und Scheitern und erkundet mit Gasdanow immer wieder die "Absurdität der menschlichen Existenz". Wie ein "Insektenforscher" erscheint ihm Gasdanow, wenn dieser seine Figuren sachlich und ohne Psychologisierung beobachtet und dabei manche französische Illusion entlarvt. Statt Paris-Klischees und trotz scharfer Analysen einer verfallenden Gesellschaft bekommt der Kritiker in diesem Roman tröstliche und "warmherzige" Impressionen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieses fabelhaft deprimierende und gründlich niederziehende Buch entzieht noch einer anderen Illusion den Halt: dass sich dem Leben immer, über alle Schicksalsschläge hinweg, ein sinnvolles Muster aufprägen ließe." Jens Jessen, Die Zeit, 26.07.18

"Unglaublich tröstlich und zugleich ein unheimlicher Lesegenuss." Werner Bartens, Süddeutsche Zeitung, 31.07.18

"Dieses große Buch läßt einen nicht mehr los. Mit den ersten Sätzen verfällt man dem elegischen Sog dieses Erzählens, seinen starken, sinnlichen Bildern, seinem lakonischen Humor." Nicole Henneberg, Der Tagesspiegel, 11.06.18

"Es ist die Verbindung von Distanz und Empathie, «Verachtung und Mitleid», die «Nächtliche Wege» zu einem Meisterwerk der literarischen Moderne macht." Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung, 10.04.18

"Gasdanow hat uns mit seinem auch stilistisch brillanten Roman ein Bild der Zwischenkriegsgesellschaft von Paris hinterlassen, das die große Verzweiflung und Entwurzelung ihrer Protagonisten unvergessen macht." Dorothee Wahl, Frankfurter Rundschau, 10.07.18