In Laura Hirds Stories geschehen ungeheuerlichste Dinge auf selbstverständlichste Weise. Eine tote Lesbierin kann sich von ihrer Geliebten nicht trennen. Eine verlassene Ehefrau terrorisiert ihren Mann und bringt dessen Katze um. Einer arroganten, erfolgreichen Frau wächst plötzlich ein Ding aus ihren gepflegten Fingernägeln, und ihr Leben geht in die Brüche. Ein schwachsinniger Jugendlicher tut alles, um in eine brutale Mädchengang aufgenommen zu werden. Ein schottischer Söldner dreht durch und keiner merkt es.
In einer Vielzahl von Perspektiven und Stimmen entwirft Laura Hird eine bizarre Welt. Ihre präzis-lakonischen, zugleich mit atemberaubender Wucht erzählten Geschichten verknüpfen sich zu einem Kaleidoskop aus dem Leben gefallener Menschen, denen Laura Hird jedoch immer Respekt zollt.
In einer Vielzahl von Perspektiven und Stimmen entwirft Laura Hird eine bizarre Welt. Ihre präzis-lakonischen, zugleich mit atemberaubender Wucht erzählten Geschichten verknüpfen sich zu einem Kaleidoskop aus dem Leben gefallener Menschen, denen Laura Hird jedoch immer Respekt zollt.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
"Dreckig, mies und zynisch" sind Laura Hirds Geschichten, resümiert Rezensent Frank Schäfer. Ohne Skrupel schildert die Autorin von Nekrophilie bis Folter die Grenzbereiche menschlichen Daseins und bekundet damit laut Rezensent echtes Interesse an komplexen Charakteren, ohne sie aufgrund moralischer Kategorien zu verurteilen. Täter und Opfer lösen sich dadurch für Schäfer aus ihren Rollen und gewinnen eigenständiges Profil - dies unterscheidet Hirds Berichterstattung von billigem Boulevardjournalismus, verteidigt der Rezensent die Autorin. Manchmal allerdings erscheint Schäfer die "violente Punk-Attitüde" und "Effekthascherei" der Autorin auch zu aufdringlich. Da es Hird jedoch größtenteils gelinge, durch präzise Charakterstudien eine Idee von den Gründen und Motiven "menschlicher Deformationen und Aberrationen" zu erwecken, dankt Schäfer der Autorin dafür, dass sie ihm die Grausamkeit irdischer Existenz ein wenig verständlicher gemacht hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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