Die Nagastämme bewohnen die südöstlichen Ausläufer des Himalaya im Grenzgebiet von Indien und Burma. Bis vor etwa hundert Jahren als Kopfjäger gefürchtet und von den Bewohnern der Ebenen gemieden, entwickelten sie in ihrer Abgeschiedenheit eine einzigartige materielle Kultur und orale Tradition. Durch die britische Kolonialherrschaft und die baptistische Missionierung, erfuhr die Kultur der Naga ab Mitte des 19. Jahrhunderts einen starken Wandel. Nach 1947 wurden die Nagaberge gegen den Willen ihrer Bewohner in den neuen indischen Staat integriert. Die Folge war ein blutiger Krieg, der unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit mehr als fünfzig Jahre lang tobte. Erst seit kurzem sind die Gebiete für Ausländer wieder zugänglich. Dieser Band versammelt Aufsätze, Interviews und Bildessays von Naga- und westlichen Autoren zur Kultur, Geschichte und zum Identitätswandel der einstigen Kopfjäger. In detaillierten Objektbeschreibungen von renommierten internationalen Ethnologen und Völkerkundlern wird sowohl die vergangene als auch die gegenwärtige Welt der Naga lebendig.