Im November 1959 schockierte Nam June Paik im Kreis der Rheinischen Avantgarde mit der Uraufführung seiner "Hommage à John Cage". Diese 'Action Music' bildete den Auftakt zur Formierung einer Aktionskunst, die sich erst 1962 als 'Fluxus' breiter etablierte. Innerhalb weniger Jahre entwickelte und radikalisierte Paik die Aufführungen seiner Aktionen. Er ging über jene Schwelle hinweg, die üblicherweise die Distanz einer Rezeptionssituation gegenüber der Aufführung bewahrt, und führte mit der Proklamation der ästhetischen Geltung der performativen Setzung den Schock des Realen ein.Anhand kunsthistorischer und kunstphilosophischer Perspektiven analysiert die Studie erstmals systematisch, welche Bedeutung der Präsenz in der Aktionssituation für die Entwicklung der Aktionskunst zukommt.