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E.U.S.A. dokumentiert europäische Orte mit dem Thema Amerika und amerikanische Orte mit dem Thema Europa. Die Fotos, vor allem Porträts, sind sentimental und idealisiert - eine Reaktion auf die vereinheitlichte, ununterscheidbare normale Weltgemeinschaft, ein direktes Ergebnis der Globalisierung. In den "Olde-World"-Städten von Kalifornien, Wisconsin oder Iowa ist das dänische, schweizerische oder niederländische Kulturerbe, das jeweils gefeiert wird, eindeutig Teil der Ortsbevölkerung und spiegelt den Wunsch nach Authentizität. An anderen Orten wird das "Erbe" offensichtlich konstruiert und…mehr

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Produktbeschreibung
E.U.S.A. dokumentiert europäische Orte mit dem Thema Amerika und amerikanische Orte mit dem Thema Europa. Die Fotos, vor allem Porträts, sind sentimental und idealisiert - eine Reaktion auf die vereinheitlichte, ununterscheidbare normale Weltgemeinschaft, ein direktes Ergebnis der Globalisierung.
In den "Olde-World"-Städten von Kalifornien, Wisconsin oder Iowa ist das dänische, schweizerische oder niederländische Kulturerbe, das jeweils gefeiert wird, eindeutig Teil der Ortsbevölkerung und spiegelt den Wunsch nach Authentizität. An anderen Orten wird das "Erbe" offensichtlich konstruiert und wegen seines Unterhaltungs- und Tourismuswerts vermarktet. Das ist auch bei vielen der Western-Themenparks in Europa der Fall. In vielen der Bilder ist es anfangs schwer festzustellen, wo und wann sie aufgenommen wurden: Sind wir in den USA oder irgendwo in Europa? E.U.S.A. ist ein ambitioniertes
Projekt, das Fragen über Authentizität, kulturelle Identität und Aneignung aufwirft, über die Funktion on Orten, die "anderen gewidmet" sind, und ihre anhaltende Anziehungskraft.
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Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.03.2018

Bildband
Es geht um die Wurst
Wenn die USA Europa spielen und umgekehrt: skurrile Fotos zu einem charmanten Phänomen
Die USA und Europa standen einander schon näher als derzeit. Dennoch sind die Bande natürlich so fest, dass ein verstörender amerikanischer Präsident sie nicht durchtrennen kann. Die kanadische Fotografin Naomi Harris, die vermutlich mit Distanz auf beide Regionen blickt, hat in ihrem Band „EUSA“ dokumentiert, wo die USA besonders europäisch sind und wo Europa zu Amerika wird. Sie sucht mit ihren Bildern nach Momenten des Authentischen, aber auch nach Augenblicken, in denen die Maskerade verrutscht und die Szenerie dadurch ins Skurrile oder leicht Tragische kippt.
Es gibt einen großen Unterschied in dem, was die einen von den anderen nachahmen. Die USA in Europa: Das ist immer entweder der Wilde Westen oder aber Motorräder und Autos. In der tschechischen Stadt Březno werden mit großem Ernst die letzten Indianerkriege nachgespielt – von Menschen, die überwiegend den Anschein erwecken, als sollte man im Kampf Mann gegen Mann nicht zu viel von ihnen erwarten. Ihre Stärke liegt eher im Konsum von Feuerwasser.
Geht es in Europa um die Adaption fremder Kultur, so werden in den USA von den Nachfahren europäischer Auswanderer deren Traditionen fortgeführt. Wurst- und Oktoberfeste, skandinavische Tage und holländische Tulpenfeste locken die Leute; es gibt einige Orte, die ganzjährig nach einem Motto bespielt werden – etwa Solvang in Kalifornien, ein Fleckchen 19. Jahrhundert-Dänemark. Für Außenstehende wirkt vieles erheiternd, vor allem diese Komik dokumentiert Harris. Wobei die Porträtierten oft viel Selbstironie zeigen beim Posieren.
STEFAN FISCHER
Naomi Harris: EUSA. Kehrer Verlag, Heidelberg und Berlin, 2017. 240 Seiten, 45 Euro.
„The Last Indian Wars“ werden beim gleichnamigen Festival in Březno von tschechischen Rothäuten nachgespielt. Deutsche Wurzeln hat das Wurst Fest in New Braunfels, Texas. Ob das Tulpen-Festival ihr Ding ist? Das Mädchen aus Orange City, Iowa zweifelt. Fotos: Naomi Harris
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