Georges Lefebvres Darstellung Napoleons und seiner Zeit gilt als "klassische" und ausführlichste Biographie des großen Korsen. Kenntnisreich und spannend erzählt der Autor nicht nur die militärischen und politischen Ereignisse, sondern beleuchet auch die sozialen und ökonomischen Aspekte.
Der kleine, große Korse
Ein Klassiker über den kleinen, großen Korsen ist wieder auf dem Markt. Wer mehr über Napoleon wissen will, als in dem ZDF-Vierteiler (nach einem Roman von Max Gallo) zu sehen war, ist bei Georges Lefebvre an der richtigen Adresse. Der Autor betont, dass er keine Biografie geschrieben habe, er wolle vielmehr "die wesentlichen Züge des Gemeinschaftslebens der Franzosen und der Völker, die der Kaiser sich unterworfen hat", darstellen. Dies ist ihm sehr eindrucksvoll gelungen.
Kaiser der Franzosen
Der Autor gehörte zu den ersten Historikern, die eine Gesamtdarstellung der napoleonischen Ära unternahmen. Sein 1935 vorgelegtes Manuskript erschien 1955 erstmals auf Deutsch. Das vorliegende Buch wurde anhand der neuesten französischen Ausgabe überarbeitet. Ein Anhang setzt das Werk in den Kontext der neueren Napoleon-Forschung, die durch Funde nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche neue Erkenntnisse hervorbrachte.
Das neue Europa
Napoleon, 1769 auf Korsika als Napoleone Buonaparte geboren, war ein widersprüchlicher und wandlungsfähiger Charakter. Seine herausragenden Eigenschaften waren Tatkraft, Ehrgeiz, Konzentration und Reaktionsschnelligkeit. Vor allem in den zehn Jahren als Kaiser der Franzosen verband er Ideen der Französischen Revolution mit absolutistischem Herrscherwillen und grenzenlosem Machtdrang. Er führte Kriege – bis zum völligen Zusammenbruch der alten europäischen Machtstrukturen. Napoleons Expansionen forderten ungeheure Blutopfer. Doch er hinterließ als Diktator und Kriegsherr nicht nur Trümmerfelder. Seine Ideen und Reformen prägen bis heute die Verwaltung und das Rechtssystem Frankreichs. In Deutschland und Italien verhalf er modernen Ansichten von Staat und Nation zum Durchbruch. Ein Ergebnis nicht zuletzt dieses aufklärerischen Wirkens war das Ende der deutschen Kleinstaaterei.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
"Auf raffinierte Weise spiegelt er Biographie und Person Napoleons in eine Epoche, ihre historischen Bedingungen und ihre Dynamik ein" (Michael Jeismann, Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Ein Klassiker über den kleinen, großen Korsen ist wieder auf dem Markt. Wer mehr über Napoleon wissen will, als in dem ZDF-Vierteiler (nach einem Roman von Max Gallo) zu sehen war, ist bei Georges Lefebvre an der richtigen Adresse. Der Autor betont, dass er keine Biografie geschrieben habe, er wolle vielmehr "die wesentlichen Züge des Gemeinschaftslebens der Franzosen und der Völker, die der Kaiser sich unterworfen hat", darstellen. Dies ist ihm sehr eindrucksvoll gelungen.
Kaiser der Franzosen
Der Autor gehörte zu den ersten Historikern, die eine Gesamtdarstellung der napoleonischen Ära unternahmen. Sein 1935 vorgelegtes Manuskript erschien 1955 erstmals auf Deutsch. Das vorliegende Buch wurde anhand der neuesten französischen Ausgabe überarbeitet. Ein Anhang setzt das Werk in den Kontext der neueren Napoleon-Forschung, die durch Funde nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche neue Erkenntnisse hervorbrachte.
Das neue Europa
Napoleon, 1769 auf Korsika als Napoleone Buonaparte geboren, war ein widersprüchlicher und wandlungsfähiger Charakter. Seine herausragenden Eigenschaften waren Tatkraft, Ehrgeiz, Konzentration und Reaktionsschnelligkeit. Vor allem in den zehn Jahren als Kaiser der Franzosen verband er Ideen der Französischen Revolution mit absolutistischem Herrscherwillen und grenzenlosem Machtdrang. Er führte Kriege – bis zum völligen Zusammenbruch der alten europäischen Machtstrukturen. Napoleons Expansionen forderten ungeheure Blutopfer. Doch er hinterließ als Diktator und Kriegsherr nicht nur Trümmerfelder. Seine Ideen und Reformen prägen bis heute die Verwaltung und das Rechtssystem Frankreichs. In Deutschland und Italien verhalf er modernen Ansichten von Staat und Nation zum Durchbruch. Ein Ergebnis nicht zuletzt dieses aufklärerischen Wirkens war das Ende der deutschen Kleinstaaterei.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
"Auf raffinierte Weise spiegelt er Biographie und Person Napoleons in eine Epoche, ihre historischen Bedingungen und ihre Dynamik ein" (Michael Jeismann, Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Volker Reinhardt hat einer "Text-Exhumierung" beigewohnt und fragt sich, ob die Leiche uns noch etwas zu sagen hat. Denn Lefebvres Napoleon-Biografie stammt aus dem Jahr 1935, und was damals revolutionär war - die Erkenntnis beispielsweise, dass Privates durchaus politisch ist - scheint ihm heute nicht mehr ganz taufrisch. Die heutige "Napoleonik" sei jedenfalls bei gänzlich anderen Interpretationen vom Leben des Korsen angelangt, darüber gebe der "lesenswerte" Essay Aufschluss, der die Wiederveröffentlichung kommentierend begleitet. Hielt nämlich Lefebvre Napoleon noch für einen gänzlich innovativen Diktator, der dem Bürgertum radikal den Weg ebnete, so erscheine er in der jüngeren Forschung als einer, der sich alten und neuen Eliten verpflichtet fühlte. "Daher", resümiert Reinhardt, "bleibt am Ende nur das melancholische Fazit, dass alle Geschichtswissenschaften nach einem Menschenalter wieder zur Quelle ihrer eigenen Zeit zerfällt" - und bedankt sich, vor Erschöpfung milde gestimmt, für diese bewährte Erkenntnis.
© Perlentaucher Medien GmbH
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